Heute ist mitten in der Nacht
191 Seiten

Sofort dieser Sound. Der mich gefangen nimmt, den ich noch nicht wirklich beschreiben kann. Der einen Sog entwickelt, der gleichzeitig klingt, als käme er aus großer Ferne. Großartig waren für mich all die persönlichen Essays zur Angst. Die habe ich mir kopiert, diese Texte wollte ich nicht einfach zurückstellen in das Regal einer öffentlichen Bibliothek. Weniger gut haben mir dann all die Texte zur Zeit der Pandemie gefallen, vielleicht weil ich das alles schon zu häufig gelesen habe, vielleicht weil ich mich gar nicht so gerne erinnern möchte an diese Zeit, wer weiß, allerdings habe ich auch das Gefühl, es ist dort das Schreiben von Kerstin Preiwuß einfach viel allgemeiner, weniger persönlich und das ist ja sehr legetim und vielen Kritiker:innen hat genau das ja gefallen. Jedenfalls holt sie mich dann wieder zurück als es um die Sozialisation in der DDR geht und um das Empfinden der Wendezeit als noch sehr junges Kind, sie war neun Jahre alt als „die Mauer fiel“. Als Fazit für mich bleibt: da schreibt eine sehr mutig über die Angst.