In Halbe Helden erzählt Erin Jade Lange von der Freundschaft zweier ganz unterschiedlicher Jungen. Auf dem Heimweg, als er gerade noch dabei ist, einen Jungen zu vermöbeln, fällt Dane Washington plötzlich der Neue an der Schule auf: Billy D., ein Junge mit Down-Syndrom, beobachtet ihn ganz offen dabei, wie er den anderen Typen gerade scheinbar ohne Grund verhaut. Spontan machen die beiden einen Deal aus: Dane passt darauf auf, dass Billy D. nicht mehr gemobbt wird, und dafür muss er nicht mehr nachsitzen. Das ist die offizielle Version. Billy D. jedoch will noch mehr aus dem Deal herausschlagen, er möchte kämpfen lernen und mit Dane zusammen nach seinem Vater suchen.
Was dann folgt, ist die Entwicklung einer ganz außergewöhnlichen Freundschaft. Auf den ersten Blick passen diese beiden Jungen natürlich überhaupt nicht zusammen, allerdings ist Billy D. jemand, der Dane wahrscheinlich zum ersten Mal in seinem Leben so richtig Kontra geben kann. Vor allem hat er keine Angst vor Dane, während alle Mitschüler ihm nur noch distanziert begegnen. Das ist natürlich nur logisch, denn Dane ist zwar ein guter Schüler, allerdings auch ein Schlägertyp von der schlimmeren Sorte.
Billy D. redet unglaublich viel, nimmt alles wörtlich und versteht manchmal noch nicht alles, besonders die Sache mit den Mädchen. Insgesamt erscheint er als ein ziemlich unschuldiger Junge, der es allerdings faustdick hinter den Ohren hat. Besonders andere Personen kann er unglaublich gut einschätzen, deshalb versucht er auch gleich herauszufinden, warum Dane eigentlich andere Jungen schlägt. Dane, aus dessen Perspektive wir diese Geschichte erleben, ist von seinem Verhalten natürlich erst mal ziemlich genervt. Aber Deal ist Deal. Das denkt sich auch Billy, denn er verpflichtet Dane gleich noch dazu, mit ihm nach seinem Vater zu suchen. Dieser hat Billy einen Atlas voller Rätsel und Hinweise hinterlassen, die von einer Stadt mit witzigen Namen zur nächsten führen. Dabei wird es nach und nach zur Normalität, dass Dane und Billy nicht nur gemeinsam zur Schule gehen, sondern auch die restliche Freizeit miteinander verbringen, und eine Freundschaft auf Augenhöhe entwickelt sich.
Viele Stellen dieser Geschichte haben mich zum Lachen oder Schmunzeln gebracht, dabei sind die Themen in diesem Jugendroman sehr ernste. Die vielen Schmunzel-Momente liegen natürlich am locker-leichten Schreibstil der Autorin sowie an den vielen komischen Missverständnissen, wenn Dane und Billy sich unterhalten. Doch im Grunde geht es hier natürlich um viel mehr als eine ungewöhnliche Freundschaft. Es geht um Väter, die ihre Kinder aus unbekannten Gründen verlassen haben. Es geht um Mobbing, es geht um Schlägertypen. Gerade bei letzterem hätte ich mir noch viel mehr Entwicklung gewünscht. So nett Dane auch mit Billy umgehen mag, er ist und bleibt jemand, der andere Jungen vermöbelt. Das kann man noch so sehr mit einer schweren Kindheit beschönigen, davon wird es nicht automatisch besser. Meiner Meinung nach wird hier viel zu wenig darüber reflektiert, was Dane mit seinem Verhalten überhaupt anrichtet. Er selbst scheint das alles mit einem Schulterzucken hinzunehmen, obwohl er ständig von Billy und Seely, einem Mädchen, das sie im Laufe der Geschichte kennenlernen, mit der Nase darauf gestoßen wird. Das Thema wurde also zwar schon besprochen, allerdings erschien es mir zu romantisiert.
Halbe Helden erzählt also von einer ungewöhnlichen Freundschaft, die erst erzwungen werden musste, bevor sie zu einer echten werden konnte; von Kuriositäten im Leben einiger Menschen und von spontanen, verrückten Aktionen. Ich kann leider nicht beurteilen, ob Billy D., der Junge mit Down-Syndrom, hier authentisch dargestellt wurde, sympathisch war er aber allemal. Ansonsten drängt sich der Vergleich zu Wunder von Raquel J. Palacio ja geradezu auf. Einige Parallelen kann man sicherlich ziehen: Ein neuer Schüler, der offensichtlich anders ist, gegen alle anderen in der Schule, zusammen mit einem ungewöhnlichen Freund. Dennoch ist hier nur das anfängliche Konzept ähnlich, später rücken ganz andere Dinge, wie die Suche nach dem Vater oder der Kampfunterricht, in den Vordergrund und bilden somit die Grundlage für eine ganz eigene Geschichte.
In Halbe Helden erzählt Erin Jade Lange von der Freundschaft zweier ganz unterschiedlicher Jungen. Auf dem Heimweg, als er gerade noch dabei ist, einen Jungen zu vermöbeln, fällt Dane Washington plötzlich der Neue an der Schule auf: Billy D., ein Junge mit Down-Syndrom, beobachtet ihn ganz offen dabei, wie er den anderen Typen gerade scheinbar ohne Grund verhaut. Spontan machen die beiden einen Deal aus: Dane passt darauf auf, dass Billy D. nicht mehr gemobbt wird, und dafür muss er nicht mehr nachsitzen. Das ist die offizielle Version. Billy D. jedoch will noch mehr aus dem Deal herausschlagen, er möchte kämpfen lernen und mit Dane zusammen nach seinem Vater suchen.
Was dann folgt, ist die Entwicklung einer ganz außergewöhnlichen Freundschaft. Auf den ersten Blick passen diese beiden Jungen natürlich überhaupt nicht zusammen, allerdings ist Billy D. jemand, der Dane wahrscheinlich zum ersten Mal in seinem Leben so richtig Kontra geben kann. Vor allem hat er keine Angst vor Dane, während alle Mitschüler ihm nur noch distanziert begegnen. Das ist natürlich nur logisch, denn Dane ist zwar ein guter Schüler, allerdings auch ein Schlägertyp von der schlimmeren Sorte.
Billy D. redet unglaublich viel, nimmt alles wörtlich und versteht manchmal noch nicht alles, besonders die Sache mit den Mädchen. Insgesamt erscheint er als ein ziemlich unschuldiger Junge, der es allerdings faustdick hinter den Ohren hat. Besonders andere Personen kann er unglaublich gut einschätzen, deshalb versucht er auch gleich herauszufinden, warum Dane eigentlich andere Jungen schlägt. Dane, aus dessen Perspektive wir diese Geschichte erleben, ist von seinem Verhalten natürlich erst mal ziemlich genervt. Aber Deal ist Deal. Das denkt sich auch Billy, denn er verpflichtet Dane gleich noch dazu, mit ihm nach seinem Vater zu suchen. Dieser hat Billy einen Atlas voller Rätsel und Hinweise hinterlassen, die von einer Stadt mit witzigen Namen zur nächsten führen. Dabei wird es nach und nach zur Normalität, dass Dane und Billy nicht nur gemeinsam zur Schule gehen, sondern auch die restliche Freizeit miteinander verbringen, und eine Freundschaft auf Augenhöhe entwickelt sich.
Viele Stellen dieser Geschichte haben mich zum Lachen oder Schmunzeln gebracht, dabei sind die Themen in diesem Jugendroman sehr ernste. Die vielen Schmunzel-Momente liegen natürlich am locker-leichten Schreibstil der Autorin sowie an den vielen komischen Missverständnissen, wenn Dane und Billy sich unterhalten. Doch im Grunde geht es hier natürlich um viel mehr als eine ungewöhnliche Freundschaft. Es geht um Väter, die ihre Kinder aus unbekannten Gründen verlassen haben. Es geht um Mobbing, es geht um Schlägertypen. Gerade bei letzterem hätte ich mir noch viel mehr Entwicklung gewünscht. So nett Dane auch mit Billy umgehen mag, er ist und bleibt jemand, der andere Jungen vermöbelt. Das kann man noch so sehr mit einer schweren Kindheit beschönigen, davon wird es nicht automatisch besser. Meiner Meinung nach wird hier viel zu wenig darüber reflektiert, was Dane mit seinem Verhalten überhaupt anrichtet. Er selbst scheint das alles mit einem Schulterzucken hinzunehmen, obwohl er ständig von Billy und Seely, einem Mädchen, das sie im Laufe der Geschichte kennenlernen, mit der Nase darauf gestoßen wird. Das Thema wurde also zwar schon besprochen, allerdings erschien es mir zu romantisiert.
Halbe Helden erzählt also von einer ungewöhnlichen Freundschaft, die erst erzwungen werden musste, bevor sie zu einer echten werden konnte; von Kuriositäten im Leben einiger Menschen und von spontanen, verrückten Aktionen. Ich kann leider nicht beurteilen, ob Billy D., der Junge mit Down-Syndrom, hier authentisch dargestellt wurde, sympathisch war er aber allemal. Ansonsten drängt sich der Vergleich zu Wunder von Raquel J. Palacio ja geradezu auf. Einige Parallelen kann man sicherlich ziehen: Ein neuer Schüler, der offensichtlich anders ist, gegen alle anderen in der Schule, zusammen mit einem ungewöhnlichen Freund. Dennoch ist hier nur das anfängliche Konzept ähnlich, später rücken ganz andere Dinge, wie die Suche nach dem Vater oder der Kampfunterricht, in den Vordergrund und bilden somit die Grundlage für eine ganz eigene Geschichte.