Fräulein Gold: Schatten und Licht ist der Auftakt von Anne Sterns Trilogie um die Hebamme Hulda Gold, die im Berlin der 1920er Jahre wirkt. Es ist insgesamt gut geschrieben, die Beschreibungen sind wirklich anschaulich und ich hatte einige wirklich gute Lesestunden. In vielen Aspekten erinnert der Roman sehr an Babylon Berlin - sowohl die Serie als auch die Romanvorlage von Volker Kutscher -, aber er bleibt in manchen Punkten doch sehr vage und am Ende fehlte mir ein bisschen eine Art Alleinstellungsmerkmal. Der Tod einer Prostituierten, auf dem in diesem Band der Fokus liegt, ist zu Beginn noch interessant, allerdings empfand ich die Verknüpfung der einzelnen Handlungsebenen ab einem gewissen Punkt etwas zu konstruiert als dass es glaubhaft gewesen wäre. Dabei gefielen mir die Hauptcharaktere, die Hebamme Hulda Gold sowie der Kriminalkommisar Karl North, eigentlich recht gut und allein deren Geschichte hätte einen Roman füllen können. So war es zwar ein netter Roman, mehr aber eben auch nicht.