Der Klappentext von "Ein Sommer ohne uns" verspricht eine Geschichte über eine offene Beziehung, über ein junges Pärchen, das feststellt, dass sie nicht für immer die einzigen füreinander sein wollen, aber dennoch für immer zusammen bleiben möchten. Mit diesem Hintergrund habe ich mir erhofft, dass ich hier zwei junge Menschen kennenlerne, die zwar nicht immer sofort genau wissen, was sie wollen, sich aber deshalb umso mehr darüber Gedanken machen und vor allem: darüber reden. Über eine alternative Beziehungsform. Das war dann wohl ein klassischer Fall von: Der Klappentext weckt ganz falsche Erwartungen.
Verena und Tom sind ein Paar, seit sie 13 sind. Jetzt sind sie 18 und schreiben bald ihre Abiturprüfungen. Ihr Leben schien schon immer klar vordefiniert zu sein. Nach dem Abi ziehen sie zusammen, studieren, heiraten? So langsam schleichen sich Unsicherheiten in die Köpfe der beiden. Obwohl sie zu wissen scheinen, dass sie weiterhin zusammen sein möchten, sind sie sich nicht so sicher, ob sie sich nicht ihr Leben lang fragen werden, wie es denn wäre, Erfahrungen mit anderen zu sammeln. An dieser Stelle kommen meine Erwartungen und die Tatsachen ins Spiel: Bis zur Hälfte dieses schmalen Büchleins, das immerhin nur knapp 240 Seiten hat, ist von einer offenen Beziehung noch überhaupt nicht die Rede. Verwirrung und Unsicherheiten gibt es schon, aber eher einzeln in den Köpfen der beiden. Denn das ist der Knackpunkt hier: Eine Kommunikation darüber findet einfach nicht statt. Ich hatte mir vorgestellt, dass sich die beiden Gedanken darüber machen, ob eine offene Beziehung für sie passen könnte. Warum oder warum nicht? Wie geht man danach mit der Eifersucht um? Doch das passiert einfach nicht. Stattdessen schießen sie sich eher auf bestimmte Personen ein, auf die sie neugierig sind, und lügen sich gegenseitig an.
Sabine Boths Schreibstil ist außergewöhnlich. Man könnte ihn „einfach“ nennen, aber das würde nur an der Oberfläche kratzen. Es soll viel Gefühl vermittelt werden, gleichzeitig aber wirkt es durch die abgehackten Sätze eher distanziert. Insgesamt wirkt die Erzählung dadurch ziemlich nüchtern, das verwendete Vokabular ist oftmals derb. Nach jeweils eher kurzen Abschnitten wechseln die Abschnitte zwischen Tom und Verenas Perspektiven hin und her, erzählt werden Handlungen und Gedanken der beiden aus der dritten Person im Präsens.
Leider hat "Ein Sommer ohne uns" meine Erwartungen überhaupt nicht erfüllen können. Zu Beginn konnte mich die Geschichte noch überzeugen, vor allem weil es durch den Schreibstil etwas besonderes war. Allerdings fand wider Erwarten überhaupt keine richtige Auseinandersetzung mit dem Thema offene Beziehung statt. Dazu kommt leider auch, dass dieses Buch viel zu kurz war. Tom und Verenas Beziehung ist nämlich nicht das einzige Thema dieser Geschichte, einige interessante Nebencharaktere und die Beziehungsprobleme der Eltern gibt es auch noch. Diese hätten viel Tiefe und eine weitere Dimension hineinbringen können, allerdings war überhaupt nicht genug Zeit und Platz, um all dies zufriedenstellend ausarbeiten zu können.
2.5 *
Der Klappentext von "Ein Sommer ohne uns" verspricht eine Geschichte über eine offene Beziehung, über ein junges Pärchen, das feststellt, dass sie nicht für immer die einzigen füreinander sein wollen, aber dennoch für immer zusammen bleiben möchten. Mit diesem Hintergrund habe ich mir erhofft, dass ich hier zwei junge Menschen kennenlerne, die zwar nicht immer sofort genau wissen, was sie wollen, sich aber deshalb umso mehr darüber Gedanken machen und vor allem: darüber reden. Über eine alternative Beziehungsform. Das war dann wohl ein klassischer Fall von: Der Klappentext weckt ganz falsche Erwartungen.
Verena und Tom sind ein Paar, seit sie 13 sind. Jetzt sind sie 18 und schreiben bald ihre Abiturprüfungen. Ihr Leben schien schon immer klar vordefiniert zu sein. Nach dem Abi ziehen sie zusammen, studieren, heiraten? So langsam schleichen sich Unsicherheiten in die Köpfe der beiden. Obwohl sie zu wissen scheinen, dass sie weiterhin zusammen sein möchten, sind sie sich nicht so sicher, ob sie sich nicht ihr Leben lang fragen werden, wie es denn wäre, Erfahrungen mit anderen zu sammeln. An dieser Stelle kommen meine Erwartungen und die Tatsachen ins Spiel: Bis zur Hälfte dieses schmalen Büchleins, das immerhin nur knapp 240 Seiten hat, ist von einer offenen Beziehung noch überhaupt nicht die Rede. Verwirrung und Unsicherheiten gibt es schon, aber eher einzeln in den Köpfen der beiden. Denn das ist der Knackpunkt hier: Eine Kommunikation darüber findet einfach nicht statt. Ich hatte mir vorgestellt, dass sich die beiden Gedanken darüber machen, ob eine offene Beziehung für sie passen könnte. Warum oder warum nicht? Wie geht man danach mit der Eifersucht um? Doch das passiert einfach nicht. Stattdessen schießen sie sich eher auf bestimmte Personen ein, auf die sie neugierig sind, und lügen sich gegenseitig an.
Sabine Boths Schreibstil ist außergewöhnlich. Man könnte ihn „einfach“ nennen, aber das würde nur an der Oberfläche kratzen. Es soll viel Gefühl vermittelt werden, gleichzeitig aber wirkt es durch die abgehackten Sätze eher distanziert. Insgesamt wirkt die Erzählung dadurch ziemlich nüchtern, das verwendete Vokabular ist oftmals derb. Nach jeweils eher kurzen Abschnitten wechseln die Abschnitte zwischen Tom und Verenas Perspektiven hin und her, erzählt werden Handlungen und Gedanken der beiden aus der dritten Person im Präsens.
Leider hat "Ein Sommer ohne uns" meine Erwartungen überhaupt nicht erfüllen können. Zu Beginn konnte mich die Geschichte noch überzeugen, vor allem weil es durch den Schreibstil etwas besonderes war. Allerdings fand wider Erwarten überhaupt keine richtige Auseinandersetzung mit dem Thema offene Beziehung statt. Dazu kommt leider auch, dass dieses Buch viel zu kurz war. Tom und Verenas Beziehung ist nämlich nicht das einzige Thema dieser Geschichte, einige interessante Nebencharaktere und die Beziehungsprobleme der Eltern gibt es auch noch. Diese hätten viel Tiefe und eine weitere Dimension hineinbringen können, allerdings war überhaupt nicht genug Zeit und Platz, um all dies zufriedenstellend ausarbeiten zu können.