Der Schwimmer
464 Seiten

4,5/5 Sterne

Das erste Buch der Klara-Walldéen-Reihe

Ein sehr spannendes Buch, dass ich nur schwer aus der Hand legen konnte. Es startet als Polit-Thriller. Dabei schafft der Autor von Anfang an eine dichte Atmosphäre, die mich sofort gefesselt hat. Zunächst werden in abwechselnden Kapiteln die einzelnen Charaktere vorgestellt. Dies wird sehr gründlich und tiefgehend gemacht, so dass ich mir die Personen sehr gut vorstellen konnte. Die Story wird häppchenweise vorangetrieben, so dass ich immer motiviert war weiter zu lesen. Im weiteren Verlauf des Buches nimmt das Tempo und die Spannung zu, wobei es sich dann eher zu einem Agenten-Thriller entwickelt. Leider rückt dabei die ursprüngliche Handlung etwas in den Hintergrund und wird nur schwach weiterentwickelt. Zwischendrin hab ich mich gefragt, weshalb das denn alles eigentlich passiert. Daher auch leichte Abzüge in der Bewertung. Am Ende wird natürlich alles aufgelöst, das passiert aber eher zügig und ohne großen Aha-Effekt.

Alles in allem ein für mich spannendes und rasantes Buch. Dabei folgt es aus dem Genre bekannten Schemata, was es an einigen Stellen etwas vorhersehbar macht. Auch hätte aus dem Inhalt etwas mehr rausgeholt werden können, da sich die zweite Hälfte des Buches eher auf die Verfolgungsjagd konzentriert. Dennoch habe ich auf 5-Sterne aufgerundet und freue mich auf das zweite Buch.

Der Schwimmer
464 Seiten

Dass der Krieg ein schmutziges Geschäft ist, dürfte allgemein bekannt sein. Aber sooo schmutzig? Joakim Zander stellt in seinem Erstling eine Seite der privatisierten Kriegsmaschinerie dar, von der man nur hoffen kann dass sie der Phantasie des Autors entspringt. Da dieser jedoch aus dem Milieu kommt in dem sich große Teile der Geschichte abspielen, ist wohl eher das Gegenteil zu befürchten.
Erzählt wird aus unterschiedlichen Perspektiven: Da ist zum Einen der amerikanische Agent, der vor rund 30 Jahren selbst nur knapp einem Attentat entgangen ist, aber dabei seine Freundin und Mutter ihres gemeinsamen erst vor kurzem geborenen Kindes verloren hat. Dann gibt es Klara, eine junge schwedische Juristin, die in Brüssel Karriere macht. Mahmoud, der Mann den Klara während ihres Studiums über alles liebte und der sie scheinbar grundlos verließ. George, für den Geld und Karriere alles zu sein scheint. Und diverse weitere Personen, die mehr oder weniger wichtiger für den Fortgang der Geschichte sind. Dreh- und Angelpunkt von Allen wird Klara, an die Mahmoud sich wendet, als er unverschuldet in einen Mord verwickelt wird und an Unterlagen gerät, die höchste Regierungskreise und Geheimdienste in die Hände bekommen möchten und dabei vor nichts zurückschrecken. Klara hilft ihm, findet sich selbst plötzlich als Ziel diverser Mordanschläge wieder und macht die Feststellung, dass sie nichts und niemandem mehr trauen kann.
Bis auf die Geschichte des Amerikaners spielt sich beinahe alles in nicht einmal einer Woche ab, das Tempo ist überaus rasant. Schnelle Wechsel der Örtlichkeiten, verschiedene Perspektiven folgen rasch aufeinander - man sieht den Film geradezu schon vor sich. Ich vermute, er wird nicht lange auf sich warten lassen ;-) Doch bis dahin ist das Buch in jedem Fall zu empfehlen. Ein spannender Thriller, der vermutlich (befürchte ich) nicht so weit von der Realität entfernt ist, wie es zu wünschen wäre.