Wow, wow, wow.
Das war ein wahres Erlebnis. Das Schicksal verschiedener Menschen, die sich durch das auszeichnen, was der Titel verrät. Im Buch selbst wird der menschliche Makel den Tieren zugeschrieben, die den Menschen zu zutraulich wurden und sich dann nicht mehr mit den eigenen Artgenossen unterhalten können. Dass das natürlich EXTREM metaphorisch ist, tut dem keinen Abbruch, ganz im Gegenteil. Dass dies am Beispiel eines Raben gezeigt wird, hat im Hinblick auf das amerikanische Gedicht schlechthin eine noch größere Bedeutung.
An sich geht es um das Ich und die Verleugnung dessen und der Vergangenheit.
Sei es der Protagonist Coleman Silk (71), der als Professor "gecancelt" wurde, wie man so schön sagt (er sagte in einem Seminar über zwei schwarze Studentinnen, die er noch nicht sah und von denen er nicht wusste, dass sie schwarz sind, dass sie "dunkle Gestalten, die das Seminarlicht scheuen" seien. Dieter Nuhr hätte das sicher aufgegriffen), jedoch sein Leben auf der Lüge aufbaute, ein Jude zu sein. Er selbst ist Afroamerikaner, doch hierbei mit einem "Teint versehen, mit dem er auch als arabischer Jude hätte durchgehen können".
Die junge und aufstrebende Professorin Delphine Roux hingegen ist eine feministisch denkende und im gedankenreich prosperierenden Frankreich aufwuchs. Sie spinnt Intrigen gegen Silk; jedoch wird für den Leser ersichtlich, dass sie auf der (metaphorischen) Flucht (/Abgrenzung) vor ihrem sehr privilegierten Elternhaus (bzw ihrer Mutter) zu sehr in Paradoxa lebt. Dieses erkannte der ehemalige Dekan auch, dass sie intelligent sei, doch emotional noch nicht gefestigt genug und überdies zu blasiert. Aufgrund dieser Abneigung, die sie verspürte, weil er sie nicht in ihrem Schaffen akzeptierte (und das war das einzige, was sie an sich hatte, es war ihre Identität) oder auch aufgrund weiter zurückliegender Ereignisse gab es einen beinahe schon sehr Freud'schen Moment, bei dem Roux nach Stunden des Formulierens einer Anzeige (für einen Liebespartner, so wie man es von früher kennt) (und im Übrigen dachte sie sehr lange darüber nach, dass es nur jemand der white race sein solle) wie im Brainstorm viele Eigenschaften, innerlich und äußerlich, aufschreibt, die in Gänze nur auf eine Person zutreffen: Coleman Silk. Großes Hoppla, dass sie das dann als Rundmail schickt, in der Nacht des Todes von ihm (sie faked es dann so, dass sie einen Einbruch Silks faked, den alle gerne glauben). Wie er starb? Er hatte ein Verhältnis mit
Faunia Farley, einer 34-jährigen Putzfrau und Angestellten in einem Milchkuhbetrieb. Dieses Verhältnis aus Analphabetin und Prof. em. war natürlich ein leichter Skandal. Die Beschreibungen dieses Verhältnisses jedoch, die waren für mich ein wahres """"Literatur""" ist schon was Tolles"-Erlebnis. Farley war keine Analphabetin, wie sich nach ihrem Tod herausstellte, denn sie führte Tagebuch.
Ich will es dabei belassen. Dieser Roman war einfach großartig. Ich werde noch weiter darüber nachdenken. Könnte ich sechs Sterne geben, würde ich sechs Sterne geben.
Wow, wow, wow. Das war ein wahres Erlebnis. Das Schicksal verschiedener Menschen, die sich durch das auszeichnen, was der Titel verrät. Im Buch selbst wird der menschliche Makel den Tieren zugeschrieben, die den Menschen zu zutraulich wurden und sich dann nicht mehr mit den eigenen Artgenossen unterhalten können. Dass das natürlich EXTREM metaphorisch ist, tut dem keinen Abbruch, ganz im Gegenteil. Dass dies am Beispiel eines Raben gezeigt wird, hat im Hinblick auf das amerikanische Gedicht schlechthin eine noch größere Bedeutung.
An sich geht es um das Ich und die Verleugnung dessen und der Vergangenheit.
Sei es der Protagonist Coleman Silk (71), der als Professor "gecancelt" wurde, wie man so schön sagt (er sagte in einem Seminar über zwei schwarze Studentinnen, die er noch nicht sah und von denen er nicht wusste, dass sie schwarz sind, dass sie "dunkle Gestalten, die das Seminarlicht scheuen" seien. Dieter Nuhr hätte das sicher aufgegriffen), jedoch sein Leben auf der Lüge aufbaute, ein Jude zu sein. Er selbst ist Afroamerikaner, doch hierbei mit einem "Teint versehen, mit dem er auch als arabischer Jude hätte durchgehen können".
Die junge und aufstrebende Professorin Delphine Roux hingegen ist eine feministisch denkende und im gedankenreich prosperierenden Frankreich aufwuchs. Sie spinnt Intrigen gegen Silk; jedoch wird für den Leser ersichtlich, dass sie auf der (metaphorischen) Flucht (/Abgrenzung) vor ihrem sehr privilegierten Elternhaus (bzw ihrer Mutter) zu sehr in Paradoxa lebt. Dieses erkannte der ehemalige Dekan auch, dass sie intelligent sei, doch emotional noch nicht gefestigt genug und überdies zu blasiert. Aufgrund dieser Abneigung, die sie verspürte, weil er sie nicht in ihrem Schaffen akzeptierte (und das war das einzige, was sie an sich hatte, es war ihre Identität) oder auch aufgrund weiter zurückliegender Ereignisse gab es einen beinahe schon sehr Freud'schen Moment, bei dem Roux nach Stunden des Formulierens einer Anzeige (für einen Liebespartner, so wie man es von früher kennt) (und im Übrigen dachte sie sehr lange darüber nach, dass es nur jemand der white race sein solle) wie im Brainstorm viele Eigenschaften, innerlich und äußerlich, aufschreibt, die in Gänze nur auf eine Person zutreffen: Coleman Silk. Großes Hoppla, dass sie das dann als Rundmail schickt, in der Nacht des Todes von ihm (sie faked es dann so, dass sie einen Einbruch Silks faked, den alle gerne glauben). Wie er starb? Er hatte ein Verhältnis mit
Faunia Farley, einer 34-jährigen Putzfrau und Angestellten in einem Milchkuhbetrieb. Dieses Verhältnis aus Analphabetin und Prof. em. war natürlich ein leichter Skandal. Die Beschreibungen dieses Verhältnisses jedoch, die waren für mich ein wahres """"Literatur""" ist schon was Tolles"-Erlebnis. Farley war keine Analphabetin, wie sich nach ihrem Tod herausstellte, denn sie führte Tagebuch.
Ich will es dabei belassen. Dieser Roman war einfach großartig. Ich werde noch weiter darüber nachdenken. Könnte ich sechs Sterne geben, würde ich sechs Sterne geben.