Das Leben wie sie es liebten
290 Seiten

Die Handlung spielt im Jahr 1946/47, nach Ende des 2. Weltkrieges. Krankheiten, Hunger, Lebensmittelmarken, ausgebombte Häuser, Zuweisung von Zimmern und Kälte durch Mangel an Heizmaterial sind an der Tagesordnung. Die Autorin setzt die historische Situation sehr glaubhaft für ihre Handlung um, und ich fühlte mich hier und da an Erzählungen meiner Mutter erinnert, die ein Kriegskind war und in der Nachkriegszeit an Gelbsucht und Diphterie erkrankt war.

Die Hauptfigur Loretta hat den Kontakt zu ihrem Mann während der Kriegswirren verloren, als die Deutschen durch das Vorrücken der Russischen Armee das Sudentenland räumen mussten. Sie versucht, über den Suchdienst und auch durch Anfragen in der Russischen Botschaft herauszufinden, wo ihr Ehemann geblieben sein könnte.

Langsam wird deutlich, dass Loretta ein Kriegstrauma hat, ähnlich wie die Soldaten, die in der Klinik behandelt wurden, in der sie arbeitete. Ohne zu sehr zu spoilern - das Trauma löst sich zum Schluß.

Das Buch ist gut lesbar, und trotz des Themas meiner Meinung nach leicht zu lesen. Die einzelnen Handlungsfäden werden fast alle aufgelöst, nur den mit dem Spionieren für den Russischen Offizier hat die Autorin unterwegs aufgegeben, wie mir schien.

Definitiv empfehlenswert!