Von Ulrike Schweikert kannte ich bisher nur ihre historischen Romane und mir war gar nicht so richtig bewusst, dass sie auch zeitgenössische Literatur schreibt und dann auch noch mit paranormalen Elementen! Als ich dieses Cover zufällig entdeckt habe, war ich sofort verzaubert, auch vom Klappentext und dachte nur: Das musst du lesen. Dann habe ich den Autorennamen entdeckt. Jetzt erst recht also.
In diesem ersten Band einer Trilogie geht es um Lorena, eine eher durchschnittliche Frau. Die Highschoolzeit, ihr Studium und nun auch ihr anfängliches Berufsleben hat sie in London verbracht, nachdem sie aus ihrer Heimat Deutschland geflohen war. Dort hat sie nämlich ihre Eltern nach mehreren schweren Unfällen verloren und auch ihre Oma ist bei einem Sturz im Rollstuhl gelandet. Insgeheim gibt sie sich an all diesen Unfällen die Schuld, denn in ihr wohnt ein Monster. Sobald die Uhr Mitternacht schlägt, wandelt sie sich zum Nachtmahr, das zwar ein wunderschönes Wesen ist, aber ein ziemlich wildes und grausames Gemüt haben kann. Zusätzlich erinnert sie sich oft nicht daran, was in solchen Nächten passiert, und deshalb hat sie ihre Wohnung so eingerichtet, dass sie nachts eingesperrt ist. Dann trifft sie in London plötzlich ihre Jugendliebe Jason wieder — und diese Liebe erwacht sofort wieder. Wie soll sie nun allerdings mit ihrem Geheimnis umgehen?
Diese Geschichte erleben wir aus Lorenas Perspektive, bei ein paar Kapiteln darf noch ein anderer Nachtmahr namens Raika das Wort ergreifen. Diese ist das genaue Gegenteil von Lorena und freut sich jeden Tag darauf, dass es endlich Nacht wird und sie sich wandeln kann. Nachtmahren sind nicht nur wunderschön und unglaublich sexy, sie haben zusätzlich noch eine magische Ausstrahlung, der alle Männer gleich verfallen. Und das nutzt sie voll aus.
Lorena hingegen hasst ihre Nachtmahr-Seite und würde alles dafür tun, dass sie verschwindet. Diese Seite hat nämlich ihr bisheriges Leben sehr beeinflusst und sogar zerstört. Ihre Erinnerungen an ihre Vergangenheit hat sie so erfolgreich verdrängt, dass ihr zu Anfang dieser Geschichte gar nicht wirklich klar ist, dass ihr was fehlt. Mit Hilfe von Tagebucheinträgen nähert sie sich ihren Erinnerungen wieder an und so macht man sich als Leser zusammen mit Lorena auf die Suche nach ihrer Vergangenheit.
Dieser Auftaktband lässt mich etwas zweigespalten zurück. An sich finde ich das Konzept super interessant, andererseits hätte man bestimmt noch mehr aus der Geschichte herausholen können. Die erste Hälfte verbringt Lorena eher mit Gewissensbissen oder Jammereien, erst dann machen wir uns richtig auf in die Geschichte ihrer Vergangenheit. Schnell wird zwar klar, dass Lorena ein wichtiger Nachtmahr ist, doch das wissen nur die Leser durch die Sichtweise von Raika, nicht Lorena selbst. Das macht die Geschichte — naja, nicht wirklich vorhersehbar, denn es wird ja direkt gesagt, aber der Spannungsbogen hat für mich nicht mehr so gut funktioniert. Ähnlich ist es mit gewissen Eigenschaften von Nachtmahren, die Lorena sich nicht bewusst ist, die man aber beim Lesen über Raika kennenlernt. Auf die Liebesgeschichte mit Jason hatte ich mich sehr gefreut. Wie wird sie das nur schaffen? — dachte ich immer. Doch gerade zum Beginn der Beziehung werden viele Szenen übersprungen oder nur kurz behandelt. Dabei hätten ein paar romantische Szenen der Geschichte ordentlich Würze geben können. Sonst wurde nämlich bei den nächtlichen Aktionen der Nachtmahre auch kein Blatt vor den Mund genommen hust. Stattdessen wird hier auch wieder viel von Lorenas Ängsten erzählt und für einige Seiten hat es sich so angefühlt, als befände ich mich in einer Zeitschleife.
Zum Ende hin erfährt man allerdings noch viele interessante und spannende Sachen, nicht nur über Lorenas Vergangenheit sondern auch über die Nachtmahre. Das macht mir wieder sehr viel Hoffnung, dass Band 2 mit mehr Spannung daherkommen kann. Trotz der Längen war ‘Das Erwachen der Königin’ nämlich ein Buch, das ich sehr gern gelesen habe. Lorena ist eine ungewöhnliche Protagonistin und ich habe immer wieder mit ihr mitgefiebert, wenn der Nachtmahr in ihr, der fast wie eine zweite schizophrene Persönlichkeit wirkt, die Kontrolle übernommen hat.
Der erste Band der Nachtmahr-Reihe ‘Das Erwachen der Königin’ ist zwar ein Buch mit einigen Längen, die dem Spannungsbogen schaden, aber auch eine Geschichte mit einem sehr interessanten Konzept und mit Wesen, die an Succubi erinnern, aber nicht so einfach schwarz-weiß zu charakterisieren sind. Am Ende dieses Buches wird klar, dass noch ein viel größeres Gebilde hinter allem steckt. So war Band 1 eine Einführung in die Wesen der Nachtmahre und in die Geschichte von Lorena, die noch eine tragende Rolle spielen wird.
3,5/5 Sterne
Von Ulrike Schweikert kannte ich bisher nur ihre historischen Romane und mir war gar nicht so richtig bewusst, dass sie auch zeitgenössische Literatur schreibt und dann auch noch mit paranormalen Elementen! Als ich dieses Cover zufällig entdeckt habe, war ich sofort verzaubert, auch vom Klappentext und dachte nur: Das musst du lesen. Dann habe ich den Autorennamen entdeckt. Jetzt erst recht also.
In diesem ersten Band einer Trilogie geht es um Lorena, eine eher durchschnittliche Frau. Die Highschoolzeit, ihr Studium und nun auch ihr anfängliches Berufsleben hat sie in London verbracht, nachdem sie aus ihrer Heimat Deutschland geflohen war. Dort hat sie nämlich ihre Eltern nach mehreren schweren Unfällen verloren und auch ihre Oma ist bei einem Sturz im Rollstuhl gelandet. Insgeheim gibt sie sich an all diesen Unfällen die Schuld, denn in ihr wohnt ein Monster. Sobald die Uhr Mitternacht schlägt, wandelt sie sich zum Nachtmahr, das zwar ein wunderschönes Wesen ist, aber ein ziemlich wildes und grausames Gemüt haben kann. Zusätzlich erinnert sie sich oft nicht daran, was in solchen Nächten passiert, und deshalb hat sie ihre Wohnung so eingerichtet, dass sie nachts eingesperrt ist. Dann trifft sie in London plötzlich ihre Jugendliebe Jason wieder — und diese Liebe erwacht sofort wieder. Wie soll sie nun allerdings mit ihrem Geheimnis umgehen?
Diese Geschichte erleben wir aus Lorenas Perspektive, bei ein paar Kapiteln darf noch ein anderer Nachtmahr namens Raika das Wort ergreifen. Diese ist das genaue Gegenteil von Lorena und freut sich jeden Tag darauf, dass es endlich Nacht wird und sie sich wandeln kann. Nachtmahren sind nicht nur wunderschön und unglaublich sexy, sie haben zusätzlich noch eine magische Ausstrahlung, der alle Männer gleich verfallen. Und das nutzt sie voll aus.
Lorena hingegen hasst ihre Nachtmahr-Seite und würde alles dafür tun, dass sie verschwindet. Diese Seite hat nämlich ihr bisheriges Leben sehr beeinflusst und sogar zerstört. Ihre Erinnerungen an ihre Vergangenheit hat sie so erfolgreich verdrängt, dass ihr zu Anfang dieser Geschichte gar nicht wirklich klar ist, dass ihr was fehlt. Mit Hilfe von Tagebucheinträgen nähert sie sich ihren Erinnerungen wieder an und so macht man sich als Leser zusammen mit Lorena auf die Suche nach ihrer Vergangenheit.
Dieser Auftaktband lässt mich etwas zweigespalten zurück. An sich finde ich das Konzept super interessant, andererseits hätte man bestimmt noch mehr aus der Geschichte herausholen können. Die erste Hälfte verbringt Lorena eher mit Gewissensbissen oder Jammereien, erst dann machen wir uns richtig auf in die Geschichte ihrer Vergangenheit. Schnell wird zwar klar, dass Lorena ein wichtiger Nachtmahr ist, doch das wissen nur die Leser durch die Sichtweise von Raika, nicht Lorena selbst. Das macht die Geschichte — naja, nicht wirklich vorhersehbar, denn es wird ja direkt gesagt, aber der Spannungsbogen hat für mich nicht mehr so gut funktioniert. Ähnlich ist es mit gewissen Eigenschaften von Nachtmahren, die Lorena sich nicht bewusst ist, die man aber beim Lesen über Raika kennenlernt. Auf die Liebesgeschichte mit Jason hatte ich mich sehr gefreut. Wie wird sie das nur schaffen? — dachte ich immer. Doch gerade zum Beginn der Beziehung werden viele Szenen übersprungen oder nur kurz behandelt. Dabei hätten ein paar romantische Szenen der Geschichte ordentlich Würze geben können. Sonst wurde nämlich bei den nächtlichen Aktionen der Nachtmahre auch kein Blatt vor den Mund genommen hust. Stattdessen wird hier auch wieder viel von Lorenas Ängsten erzählt und für einige Seiten hat es sich so angefühlt, als befände ich mich in einer Zeitschleife.
Zum Ende hin erfährt man allerdings noch viele interessante und spannende Sachen, nicht nur über Lorenas Vergangenheit sondern auch über die Nachtmahre. Das macht mir wieder sehr viel Hoffnung, dass Band 2 mit mehr Spannung daherkommen kann. Trotz der Längen war ‘Das Erwachen der Königin’ nämlich ein Buch, das ich sehr gern gelesen habe. Lorena ist eine ungewöhnliche Protagonistin und ich habe immer wieder mit ihr mitgefiebert, wenn der Nachtmahr in ihr, der fast wie eine zweite schizophrene Persönlichkeit wirkt, die Kontrolle übernommen hat.
Der erste Band der Nachtmahr-Reihe ‘Das Erwachen der Königin’ ist zwar ein Buch mit einigen Längen, die dem Spannungsbogen schaden, aber auch eine Geschichte mit einem sehr interessanten Konzept und mit Wesen, die an Succubi erinnern, aber nicht so einfach schwarz-weiß zu charakterisieren sind. Am Ende dieses Buches wird klar, dass noch ein viel größeres Gebilde hinter allem steckt. So war Band 1 eine Einführung in die Wesen der Nachtmahre und in die Geschichte von Lorena, die noch eine tragende Rolle spielen wird.