Herrlicher, einen Sonnennachmittag kurzer Whodunnit, der mit viel italienischem Flair aufwartet. Schön zu lesen, dass dies auch die Landsleute anspricht, so sind es keine aufgesetzten Strukturen à la Donna Léon, die sich hier präsentieren. Gut erzählt, mit viel Schmunzeln dazwischen hat mich der Roman überzeugt, von seinem Protagonisten, dem italienischen Landleben und der Tatsache, dass ich dringend mal wieder in der Toskana vorbeischauen sollte. Marco Malvaldi steht den klassisch eher englischen Whodunnit-Autoren in nichts nach. Das nächste Buch müsste ich jetzt nicht "sofort" lesen, würde aber durchaus wieder zu Massimos Ermittlungen greifen, um schön entspannt ein paar Lesestunden zu verbringen.
Viele Hörer meinen, dass eine vollständig Lesung schon etwas für sich hat, mir war es etwas zu lang. Nicht, weil der Krimi mir beim Lesen zu lang gewesen wäre, aber Hörbücher mit mehr als 6 CDs sind aktuell mal wieder nicht so mein Fall. Da braucht es Zeit um dran zu bleiben, gleichzeitig verlässt mich mein Gedächtnis bei nur Gehörtem eher, so dass dennoch nicht zu viel Zeit zwischen den jeweiligen Hör-Sessions sein sollte...
Der Krimi selbst hört sich sehr angenehm, der Plot ist zwar etwas skurril, aber nachvollziehbar und entwickelt sich sehr gut. Über die Dauer versinkt man richtig in der Geschichte, sowohl die Verdächtigen als auch die Ermittler gehen einem unter die Haut. Schön, dass der Roman nicht in London, Paris oder New York spielt, was bei dem Plot durchaus auch möglich wäre, sondern in Karlsruhe und Pforzheim ohne ein reiner Regionalkrimi zu sein. Für die Autorin mag sich dies als Manko erweisen, denn mit den anderen Schauplätzen könnte sie vermutlich einfacher vermarkten. Für ein Debüt rundum gelungen, den Abzug gibt es für die Vorleser, der mich nicht bei der Stange halten konnte.