Gottlos
510 Seiten

Mein viertes Buch von Karin Slaughter (ihr fünftes). Auch hier sind die Hauptpersonen wieder die Kinderärztin und Gerichtsmedizinerin Sara Linton und ihr (Noch-)Ex-Ehemann Polizeichef Jeffrey Tolliver sowie Detective Lena Adams. Die beiden Erstgenannten finden zufällig im Wald die tote Abigail, die lebendig in einer Kiste vergraben wurde. Im Verlauf der Untersuchung wird eine weitere 'Grabstätte' gefunden, jedoch ohne Leiche. Da verschwindet die jüngere Schwester von Abigail...
Sprachlich war ich positiv überrascht. Während insbesondere die ersten beiden Bücher recht anspruchslos und platt daherkamen, liest sich dieser Band deutlich besser. Liegt vielleicht auch an der neuen Übersetzerin (seit Band 3).
Ansonsten werden wie gewohnt Details der Verbrechen, der Verletzungen usf. bis ins Kleinste beschrieben - hier hatte ich sogar immer wieder das Gefühl, der Autorin mache es richtiggehend Spass, die wirklich übelsten Dinge auch noch auf die Spitze zu treiben. Allerdings wurde die Anzahl solcher Beschreibungen im Vergleich zu ihren vorherigen Büchern geringer. Zugenommen hat jedoch der psychologische Anteil in ihrem Thriller. Die Beziehung zwischen Sara und Jeffrey wie auch die Schwierigkeiten Lenas nach ihren grausamen Erlebnissen (siehe Belladonna) nehmen einen weit größeren Raum ein als in ihren bis dahin erschienen Bänden. Ebenfalls auffällig (manchmal fast schon zuviel) ist der sich wiederholende Aspekt darauf hinzuweisen, dass hinter jeder Person ein individuelles Schicksal steht ('Sie war jemandes Tochter. ...jemand hatte sie im Arm gehalten, ihr ins Gesicht geblickt...').
Ob es daran liegt, dass die Spannung hier nicht an die der ersten Bücher heranreicht? Dennoch: Insgesamt gute Thrillerkost, von der man sich aber auch mal ein paar Stunden lösen kann.

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