Cleo: Wie ich das Lachen wieder lernte
380 Seiten

Katzen sind geheimnisvoll. In ihnen geht mehr vor als wir gewahr werden. Das wusste schon der ehrenwerte Sir Walter Scott vor mehr als 200 Jahren.
Auch Helen Brown, eigentlich eher ein Hundemensch, macht diese Erfahrung. Und nicht nur diese dank ihres widerstrebend aufgenommenen neuen Familienmitglieds: Cleo, eine kleine, schwarze aber dennoch sehr aristokratische Katze. Sam, ihr ältester Sohn, hatte sich das kleine struppige Fellbündel ausgesucht und starb kurz darauf mit neun Jahren bei einem Autounfall. Die Familie versinkt in bodenlosem Schwermut, nichts scheint die Finsternis erhellen zu können in der sie nun ihr trauriges Leben verbringt. Doch Cleo gelingt es bei ihrer Ankunft, Rob, dem kleinen Bruder von Sam, endlich wieder ein Lächeln in sein Gesicht zu zaubern. Im Sturm erobert sie die Herzen aller und lehrt die Familie das Leben wieder zu lieben, trotz (oder vielleicht gerade wegen) all der Schicksalsschläge die noch kommen.
Na super, noch so ein rührseliges Familienepos mit Katzenanhang, mag nun manche/r denken. Doch weit gefehlt, wenn auch Familie mit Katze durchaus zutreffend sein mag. Aber von rührselig keine Spur! Trotz der allüberwältigenden Trauer, die nach diesem Todesfall alle Angehörigen beherrscht, gelingt es der Autorin ihre Selbstironie zu bewahren und diese entsprechend schriftlich festzuhalten. So lesen sich die 379 Seiten ungeachtet der Schwere des Themas unerwartet leicht. Helen Brown gelingt ein wahrer Balanceakt: Den Tod eines Kindes und den damit verbundenen Schmerz ernsthaft, aber dennoch mit heiteren Aspekten zu erzählen, ohne jedoch damit etwas ins Lächerliche zu ziehen. Überzeugend schildert sie ihre Erkenntnis (dank Cleo!), dass die Trauer um einen geliebten Menschen nicht bedeuten muss, auf Freude im Leben zu verzichten. Und dass nichts wichtiger ist wie das Leben im Hier und Jetzt - es zu leben und zu genießen!
Ein wundervolles Buch, zum Lachen und Weinen.

← alle Einträge von Xirxe