Die Dienstagsfrauen
320 Seiten

Fünf Frauen, die nichts miteinander verbindet außer einem gemeinsamen Französischkurs vor langer Zeit, brechen zu einer Pilgerfahrt nach Lourdes auf. Seit 15 Jahren treffen sie sich regelmäßig am ersten Dienstag im Monat und fahren einmal im Jahr zusammen in Urlaub. Als nun Judith statt dessen die nicht beendete Pilgerwanderung ihres geliebten Mannes Arne vollenden will, der vor kurzem gestorben ist, ist es für die Dienstagsfrauen selbstverständlich, ihre Freundin dabei zu begleiten.
Caroline, die in jeder Hinsicht, privat und beruflich, erfolgreiche und perfekte Anwältin; Estelle, das exaltierte und oberflächliche Luxusweib; Kiki, die stets Gutgelaunte, die trotz ihrer 35 Jahre noch immer nicht weiß, was (besser: wen) sie will; Eva, die nur für andere lebt, besonders für ihre vier Kinder und ihren Mann; und nicht zuletzt Judith, die Arme, Schwache, Hilflose, die zum Drama neigt - wie diese Fünf sich mit den Gegebenheiten arrangieren, ist recht amüsant zu lesen, aber sicherlich nicht hinreißend komisch wie der Klappentext verspricht. Dafür ist der Grund der Reise auch viel zu ernst. Und zudem stellen die Dienstagsfrauen fest, dass Arne ein Geheimnis hatte, dem sie mit jedem Schritt näher kommen.
Doch viel wichtiger ist, dass sie sich selbst auf dieser Reise näherkommen - manche mehr als ihnen zu Beginn lieb ist. Mehr oder weniger freiwillig beginnen sie, das eigene Leben zu hinterfragen und die Ergebnisse fallen manchmal doch recht überraschend aus. Amüsant fand ich, dass ausgerechnet diejenige, von der man es am wenigsten erwartete, am meisten im Reinen mit sich selbst ist.
Wer jetzt eine Art Selbstfindungsliteratur befürchtet (à la 'Beim Pilgern wurde ich erleuchtet' oder so ähnlich) kann beruhigt sein: 'Die Dienstagsfrauen' ist eine leicht zu lesende und immer wieder auch amüsante Lektüre.

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