Tod am Kanal
251 Seiten

Die Story ist recht schnell erzählt: Eine Lehrerin des örtlichen Gymnasiums wird in einem Kahn in einer Gracht in Friedrichstadt erdrosselt aufgefunden. Verdächtige gibt es mehr als genug: Schüler, deren Versetzung bedroht ist, zahlreiche Liebhaber, ein Direktor der Angst um seine Schule hat undundund. Als es noch einen Toten gibt, wächst der Druck auf das Ermittlerteam der Husumer Kripo.
So wirklich begeistert hat mich dieser 'Hinterm-Deich-Krimi' nun nicht. Zugegeben, die Verbal-Scharmützel des Ermittlers Große Jäger mit Verdächtigen oder auch seinem Vorgesetzten waren immer wieder amüsant. Und Ortskundige werden sicherlich mit Freude die Beschreibungen diverser Lokalitäten lesen und wiedererkennen.
Doch der immer wieder gestelzte und unnatürliche Sprachstil wie auch die teilweise völlig überzogenen oder unlogischen Aussagen machen wenig Freude beim Lesen.
Einige Beispiele:
Bei einem Ehekrach sagt er zu ihr: 'Durch dein gegen mich intrigierendes Verhalten unterstützt du sie auch noch.' Klar, so unterhält man sich in einer Ehe, oder?
Der Vorgesetzte erklärt seinem langjährigen erfahrenen Mitarbeiter (Hauptkommissar): 'Für Totschlag gilt die Voraussetzung, dass das Tötungsdelikt nicht geplant war.' Hm, sicherlich was ganz Neues für den Hauptkommissar.
'Für die 40 Kilometer benötigten sie fast 20 min, da auf der engen und gewundenen Küstenstraße ... nur ein schweres Vorankommen war.' D.h., sie fuhren 120 km/h. Ansonsten kann man dort vermutlich mit 200 km/h vorankommen.
Der Mörder beim Verhör: 'Nun aber zurück zum Montag.' Ach, wenn doch alle Mörder so gestehen würden...
Und so fort. Manche der Personen sind so übertrieben dargestellt, dass ich beim Lesen nur noch den Kopf schüttelte - einfach unglaubwürdig.
So bleibt als Resümee: für einen Krimi mit viel Lokalkolorit noch ganz ordentlich, aber gut ist etwas anderes.

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