Nur noch bar bezahlen... Nachdem die 450-Minuten-Lesung dieses Buches vorüber war, überlegte ich mir ernsthaft, ob ich meine Kunden- und Kreditkarten sowie mein Handy abschaffen soll, vom Navi ganz zu schweigen. Denn das Szenario, das Jeffrey Deaver in seinem achten Fall für Lincoln Rhyme und Amelia Sachs entwirft, wirkt so nah an der Realität, dass man sich zwangsläufig fragt, wieviel davon schon Realität IST. Durch Zufall kommt Lincoln Rhyme mit seinem Team einem Serienkiller auf die Spur, der eine offenbar perfekte Methode entdeckt hat, die Verantwortung für seine Bluttaten anderen Menschen in die Schuhe zu schieben. Unter Zuhilfenahme eines immensen Datenpools manipuliert er das Leben Anderer auf derart perfide Art und Weise, dass diese am Ende ihrer vollständigen Identität beraubt sind oder wegen Verbrechen verurteilt werden, die sie nicht begangen haben. Als er feststellt, dass man ihm immer näher kommt, beginnt er seine Täuschungen auch auf Rhyme und sein Team auszudehnen... Willkommen zurück, 1984! Bei George Orwell sah die Zukunft zwar etwas anders aus, aber letzten Endes kam sie zum gleichen Ergebnis: vollständige Überwachung. Deaver zeigt in seinem Thriller mustergültig auf, was geschehen kann, wenn all die Informationen, die jede/r von uns tagtäglich mehr oder weniger unbewusst versendet, zentral gespeichert und ausgewertet werden. Neben dieser beklemmend wirkenden Fiktion, die durchaus ausreichend genug gewesen wäre für eine spannende Story, wartet Jeffrey Deaver noch mit einem Psychothriller in gewohnt dramatisch-spannender Art auf, der auf kongeniale Weise von Dietmar Wunder (Synchronsprecher von u.a. Daniel Craig, Robert Downey Jr.) vorgetragen wird. Weshalb dann nicht die volle Punktzahl? Ein paar kleine Unplausibilitäten störten mich doch: Weshalb kann ein Mann, der seit längerem auf der Strasse lebt (und auch so aussieht), sich völlig unverdächtig als Nachbar ausgeben? Oder die finale Rettungsaktion - vielleicht doch etwas zu viel des Guten. Aber ansonsten: hörens- und sicherlich auch lesenswert! Und das mit den Kunden- und Kreditkarten werde ich wirklich noch einmal überdenken.
Nur noch bar bezahlen...
Nachdem die 450-Minuten-Lesung dieses Buches vorüber war, überlegte ich mir ernsthaft, ob ich meine Kunden- und Kreditkarten sowie mein Handy abschaffen soll, vom Navi ganz zu schweigen. Denn das Szenario, das Jeffrey Deaver in seinem achten Fall für Lincoln Rhyme und Amelia Sachs entwirft, wirkt so nah an der Realität, dass man sich zwangsläufig fragt, wieviel davon schon Realität IST.
Durch Zufall kommt Lincoln Rhyme mit seinem Team einem Serienkiller auf die Spur, der eine offenbar perfekte Methode entdeckt hat, die Verantwortung für seine Bluttaten anderen Menschen in die Schuhe zu schieben. Unter Zuhilfenahme eines immensen Datenpools manipuliert er das Leben Anderer auf derart perfide Art und Weise, dass diese am Ende ihrer vollständigen Identität beraubt sind oder wegen Verbrechen verurteilt werden, die sie nicht begangen haben. Als er feststellt, dass man ihm immer näher kommt, beginnt er seine Täuschungen auch auf Rhyme und sein Team auszudehnen...
Willkommen zurück, 1984! Bei George Orwell sah die Zukunft zwar etwas anders aus, aber letzten Endes kam sie zum gleichen Ergebnis: vollständige Überwachung. Deaver zeigt in seinem Thriller mustergültig auf, was geschehen kann, wenn all die Informationen, die jede/r von uns tagtäglich mehr oder weniger unbewusst versendet, zentral gespeichert und ausgewertet werden. Neben dieser beklemmend wirkenden Fiktion, die durchaus ausreichend genug gewesen wäre für eine spannende Story, wartet Jeffrey Deaver noch mit einem Psychothriller in gewohnt dramatisch-spannender Art auf, der auf kongeniale Weise von Dietmar Wunder (Synchronsprecher von u.a. Daniel Craig, Robert Downey Jr.) vorgetragen wird.
Weshalb dann nicht die volle Punktzahl? Ein paar kleine Unplausibilitäten störten mich doch: Weshalb kann ein Mann, der seit längerem auf der Strasse lebt (und auch so aussieht), sich völlig unverdächtig als Nachbar ausgeben? Oder die finale Rettungsaktion - vielleicht doch etwas zu viel des Guten.
Aber ansonsten: hörens- und sicherlich auch lesenswert! Und das mit den Kunden- und Kreditkarten werde ich wirklich noch einmal überdenken.