Die Arbeit der Nacht

Morgens aufzustehen und festzustellen, dass man mutterseelenallein auf der Welt ist - gibt es etwas Furchtbareres? Jonas macht diese Erfahrung und setzt als Erstes alles daran, in irgendeiner Form zu irgendjemandem Kontakt herzustellen. Doch egal, was er auch versucht, es bleibt erfolglos: Telefon, Internet, Funkgeräte - nichts und niemand regt sich. Zu Beginn voller Tatendrang, dieses Unerklärliche zu deuten, entwickelt er nach und nach Verfolgungsängste. Ist da nicht doch jemand oder etwas, was vielleicht auch verantwortlich für all das ist? Und nun auch versucht, sich seiner zu bemächtigen? Er beginnt, seine Umgebung und zuletzt auch sich selbst zu überwachen, jedoch ohne Ergebnis. Doch die Furcht wird immer stärker...
Es ist zwar beängstigend mitzuerleben, wie Jonas langsam aber sicher immer paranoidere Züge entwickelt, doch richtig überzeugend ist es nicht. Nur selten stellt er sich beispielsweise die Frage, wie er sein weiteres Überleben sichern will. Oder hat er daran kein Interesse? Statt dessen beschäftigt er sich weiter mit der Suche nach dem großen Unbekannten durch das Installieren von Überwachungskameras und stürzt sich zudem auf die Wiederherstellung der alten elterlichen Wohnung, die mittlerweile schon vor längerem von Fremden bezogen wurde. Zuflucht in einer vertrauten Vergangenheit?
Einerseits ist die ganze Szenerie sehr realistisch dargestellt, andererseits sind die Handlungen des Protagonisten nur schwer nachvollziehbar. So hört man immer oberflächlicher zu (obwohl Heikko Deutschmann das Ganze gut wiedergibt) und fragt sich immer wieder nur: Wieso? Und ist nicht ganz unglücklich, als das Hörbuch zu Ende geht.

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