Dunkle Gewässer
320 Seiten

Osttexas, in der Zeit der 'Great Depression' (also 1929/30), als es den Menschen so richtig übel ging.
Als Sue Ellen, die 16jährige Ich-Erzählerin, ihren Vater und Onkel zusammen mit ihren FreundInnen Jinx und Terry zum Angeln begleitet, finden sie die Leiche der gleichaltrigen May Lynn, verschnürt und mit einer Nähmaschine beschwert. Doch niemand ist an einer Aufklärung, wie sie zu Tode kam, interessiert und so wird sie kurzerhand verscharrt. Doch ihre Freunde wollen sich damit nicht abfinden, graben ihre Leiche aus und verbrennen sie, um ihre Asche nach Hollywood zu bringen. Dabei entdecken sie, dass May Lynn eine Menge Geld versteckte, hinter dem plötzlich eine Schar von Leuten her ist. Es beginnt eine wilde Jagd entlang dem Fluss Sabine, der die Flüchtlinge samt Asche nach Gladewater bringen soll...
Wow, das ist wirklich Abenteuer pur! 320 Seiten packende Lektüre, die zeitweilig vielleicht etwas überzogen wirken mag (Leiche ausbuddeln, ein Killer der wie eine Figur aus einer Geisterbahn wirkt, jede Menge Tote undundund), aber zum Jargon Sue Ellens und der damaligen Zeit dann doch wieder voll und ganz passt. Die einzelnen Charaktere sind herrlich speziell und nicht das kleinste bißchen klischeehaft: Sue Ellen, tough und mit einem wunderbar trockenem Humor, die kluge, völlig rationale Jinx, die für alles und jeden die passende Entgegnung hat und Terry, der gutaussehende schwule Freund mit einer erstaunlichen Bildung für diesen Landstrich und diese Zeit. Wie diese Drei (und noch ein paar mehr) sich gegen alle Widrigkeiten mit mehr Glück als Verstand durchschlagen, ist einfach großartig zu lesen. Dazu die sehr eindrucksvolle Beschreibung dieser Gegend (man merkt, dass der Autor von dort kommt) - ich bin in diesem Buch förmlich versunken und habe es mehr oder weniger in einem Rutsch verschlungen.
Klasse! Für Freunde von Abenteuerliteratur ein unbedingtes Muss!!!

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