Stirb, Mein Prinz
576 Seiten

Bei den Vorbereitungen zu Abrissarbeiten eines heruntergekommenen Hauses entdecken Bauarbeiter im Keller einen halbverhungerten misshandelten Jungen, gefangen in einem Käfig aus Knochen. Alles deutet daraufhin, dass hier ein Ritual vollzogen werden sollte. Kommissar Phil Brennan und seine Partnerin Marina Esposito ermitteln gemeinsam, doch Phils Erkenntnis, dass dieser Fall in irgendeiner Form auch mit seiner Vergangenheit zu tun hat, erschwert die Zusammenarbeit außerordentlich.
Die Lektüre dieses Buches ist in mehr als einer Hinsicht haarsträubend. Haarsträubend wegen der Grausamkeiten, die man anhand der Entdeckung des kleinen Jungen mehr ahnt als weiß. Und haarsträubend aufgrund der Handlungen diverser Figuren dieses Thrillers. Ein leitender Polizeichef, der nach Gutdünken Leute suspendiert? MitarbeiterInnen, die ohne Widerstand sich alles gefallen lassen? Eine erfahrene Polizistin, die sehenden Auges ins Messer rennt? Das ist alles so an den Haaren herbeigezogen, dass mir das Lesen immer wieder verleidet wurde. Auch ist die Schreibweise der Autorin nicht unbedingt die beste. Immer wieder versucht sie, einen leicht 'philosophischen' Hintergrund über die Vergänglichkeit des Lebens einzubauen, doch leider wirkt das alles ziemlich aufgesetzt. Ich hätte sicherlich das Buch vorzeitig zur Seite gelegt, wenn, ja, wenn es nicht so spannend geblieben wäre. Trotz all dieser Unstimmigkeiten, Unlogiken, Unglaubwürdigkeiten wollte ich doch immer wissen: Wer steckt hinter all dem? Und was ist die Ursache für all die Geschehnisse? Durch viele Szenenwechsel, hin zu den Täter(n), dann zum Ermittler, weiter zum nächsten usw. entsteht zwar eine gewisse Hektik, doch ist diese dem Spannungsaufbau durchaus förderlich.
Alles zusammengenommen bleibt daher ein zwar spannender, aber ansonsten gerade noch mittelmäßiger Thriller, den man nicht unbedingt gelesen haben muss.

← alle Einträge von Xirxe