Der Windfisch
132 Seiten

Guntram Lohser, Mitte 30, seit zehn Jahren als Photograph tätig, ist von der Nutzlosigkeit seiner Arbeit frustriert. Um nicht in den Berliner Winter zurückkehren zu müssen, hängt er nach einem dreimonatigen Arbeitsaufenthalt in Mexiko, an dessem Ende ihm seine Ausrüstung gestohlen wurde, noch ein paar Wochen Urlaub in Ecuador dran. Er lässt sich von momentanen Eingebungen und Launen treiben und landet kurz vor der Regenzeit in Muisne, einem Kaff am Meer. Dort trifft er auf merkwürdige Gestalten: einen Alten, der nur noch mit und für seine Ziegen lebt und auch so riecht; eine mysteriöse Französin, die auf der Suche nach etwas zu sein scheint; einen eifersüchtigen Sohn; lüsternen einheimischen Frauen; undundund.
Was wie die Sinnsuche eines übersättigten Mitteleuropäers beginnt und dann in eine Art Abenteuerroman abzugleiten scheint, ist jedoch weder das Eine noch das Andere. Auch Krimielemente tauchen auf, doch alles wird in einem derart reservierten Ton erzählt ohne jedwede Dramatik oder Spannung - man versinkt geradezu in der Trägheit und der Apathie dieses Ortes in der schwül-warmen Regenzeit, die Rothmann durch anschauliche Bilder darzustellen weiss. Und zum Schluss bleibt nur zu schreiben: Eigentlich ist alles egal.

← alle Einträge von Xirxe