Der Tod des Landeshauptmanns
187 Seiten

Eines ist bei diesem Titel bereits klar: Das Buch handelt ganz offensichtlich von den Hintergründen des Todes Jörg Haiders. Und auch der Klappentext bestätigt dies: War es der US-Geheimdienst? Oder der Mossad? Oder kroatische Extremisten? In jedem Falle eine Menge Stoff, um daraus einen spannnenden Krimi mit realem Hintergrund zu produzieren. Doch ich bin über die Art und Weise, wie es in diesem Buch realisiert wurde, nicht so glücklich.
Mehr oder weniger gibt es zwei Handlungsebenen: Der Freund der Journalistin Jasmin Köpperl, der beim Heeresnachrichtenamt tätig ist, scheint plötzlich spurlos verschwunden. Es sieht sogar so aus, als ob sein Tod vorgetäuscht werden sollte. Gemeinsam mit dem Revierinspektor Bugelnik machen beide sich daran, die Ursache seines mysteriösen Abtauchens zu beleuchten. Gleichzeitig erhält die Journalistin in gewissen Abständen Mails von ihrem Freund, deren Inhalt offenbar in Romanform die Hintergründe darlegen sollen, die zum Tod Jörg Haiders führten. In beiden Handlungssträngen, den Mails und der eigentlichen Geschichte, gibt es zumindest zu Beginn eine Reihe von Sprüngen in andere Zeitebenen, was bei mir zu einiger Verwirrung führte. Doch nach und nach lichtet sich der Nebel und man beginnt mitzurätseln, wer nun wann wo zuschlägt - und was davon nun stimmt.
Der Roman ist spannend und unterhaltsam geschrieben mit sehr viel österreichischem Lokalkolorit (es gibt eine Menge Ausdrücke, die mir völlig unbekannt sind), doch ich frage mich jetzt noch, wieso der Tod des Landeshauptmannes dem Buch seinen Titel gegeben hat. Um die Verkäufe anzukurbeln? Denn auch wenn es das Thema des Romans im Roman ist, ist es doch eher Nebensache. Und dass die zwei Handlungsstränge nur lose miteinander verknüpft sind, verstärkt mein zweispältiges Gefühl. Zusammengefasst: Gut geschrieben, aber an der eigentlichen Geschichte könnte man noch ein bisschen feilen.

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