Der Zorn des Lammes
190 Seiten

Jazz und Milan sind zwei junge Menschen die sich noch nie zuvor begegnet sind. Ihre Wege kreuzen sich in Berlin in einem Bus der Linie 29, mit dem Beide immer wieder quer durch die Stadt fahren. Während Jazz den jungen Mann nur beiläufig registriert, ist Milan sofort völlig vernarrt in das Mädchen. Er ist sich sicher: Sie sind füreinander bestimmt.
Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven der beiden Protagonisten erzählt, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Einmal Jazz, die direkt nach der Schule aus einer Kleinstadt nach Berlin gezogen ist, um dort ein Praktikum bei einer Zeitung zu machen. Sie hat noch schwer mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen, durch die ihr Leben bei den Eltern stark eingeengt wurde. Und dann Milan: Auch ihn plagt seine Vergangenheit, wenn auch in völlig anderer Art und Weise. Er hört Stimmen in seinem Kopf die ihm heftig zusetzen, immer wieder und wieder, doch er ist sich sicher, sie bezwingen zu können. Ebenso wie er sich sicher ist, dass Jazz und er zusammengehören.
Es ist eine beklemmende Lektüre, Jazz in ihrer Unbedarftheit zu erleben und gleichzeitig zu wissen, welche verrückte Ideen Milans Denken beherrschen. Man ahnt worauf alles hinausläuft und dann - tja, das werde ich hier natürlich nicht schreiben ;-)
In jedem Fall lässt einen die Geschichte nicht so schnell wieder los, denn das Alles wirkt derart realistisch, dass es so und genau so überall immer wieder passieren könnte. Ein klasse Thriller, der zwar als Jugendbuch annociert wird, aber ohne Weiteres auch im 'Erwachsenenbereich' mithalten kann. Und jetzt besorge ich mir noch das erste Buch des Autors ;-)

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