Blood on Snow. Der Auftrag
187 Seiten

Als begeisterte Jo Nesbø-Leserin konnte ich mir natürlich das neueste Buch von ihm nicht entgehen lassen - wobei es eher ein Büchlein ist im Vergleich zu seinen bisherigen Krimis. 192 Seiten soll es haben, doch zieht man die Verlagswerbung und leeren Blätter ab, verbleiben gerade mal 160 Seiten. Egal, in der Kürze soll ja die Würze liegen, wie es so schön heißt ;-)
Olav ist ein sehr empfindsamer Mensch - und doch ein Killer. Ohne Schwierigkeiten erledigt er seine Aufträge, aber als er die Frau seines Chefs töten soll, wird es problematisch. Denn zum ersten Mal verliebt er sich und handelt nicht so, wie er soll. Und da fängt das Übel an...
Auch dieser Held ist wie der allseits bekannte Harry Hole ein sehr vielschichtiger Charakter. Kaltblütig tötet er im Auftrag Menschen, hilft aber gleichzeitig den Hinterbliebenen auf eigene Kosten. Doch während bei Harry Hole sich alles sehr stimmig anfühlte (die Empfindsamkeit, seine Alkohol- und Drogensucht, seine Härte und gleichzeitige Schwäche), wirkte Olav auf mich nicht wirklich glaubwürdig. Ein wenig intelligenter Killer mit Lese, Rechtschreib- und Matheschwäche, der aber bei einem Auftrag wirklich ALLES bedenkt? Gleichzeitig von der Liebe so übermannt wird, dass er so gut wie alle Vorsichtsmaßnahmen und Zweifel vergisst? Eiskalt und brutal handelt ohne Rücksicht auf irgendwen? Für mein Gefühl passte das Alles nicht so richtig, sodass die an sich gute Thrillergeschichte ziemlich darunter leidet. Diese ist grundsätzlich deutlich stimmiger, doch mit einem solch seltsamen 'Helden' rückt das für mich eher in den Hintergrund.
Schade schade, ich hatte mich auf den neuen Nesbø wirklich gefreut. Mal schauen, wie der zweite Teil wird.

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