Der Kilo-Killer: Ein Jahr im Schlankheitswahn

Lange Zeit waren die Themen Diäten, Gewichtsabnahme und alles was damit zusammenhängt, fest in der Hand von Frauen. Doch seitdem auch das männliche Geschlecht nicht nur gesundheitsbewusster, sondern auch eitler geworden ist, melden sich ebenfalls zunehmend Männer zu den oben genannten Punkten zu Wort. Stephan Bartels ist einer von ihnen.
Knapp 112 Kilo bei einer Größe von 176 cm - Bartels vollschlank zu nennen, wäre stark untertrieben. Er beschreibt, wie er seinen ,Zustand` weitestgehend ignorierte, bis ihn aktuelle Urlaubsbilder mit einer Realität konfrontierten, der er nicht mehr ausweichen konnte. Er musste abnehmen. Weniger essen, anders essen, Sport, sozialer Druck durch Besuche bei den Weight Watchers und die Leser seines Blogs, in dem er seine Gewichtsabnahme dokumentieren wollte. Und er hatte Erfolg - vorerst. Doch auch ihm blieb die Erfahrung der Jojo-Effekte nicht erspart. Ein Jahr dauerte es, bis der Autor sein Wunschgewicht erreicht hatte und seine Schilderungen über diese Zeit lassen erkennen, dass es ein ständig wiederkehrender Kampf mit dem inneren Schweinehund war.
Abnehmwillige, und zwar sowohl Männer wie auch Frauen, werden sich in vielen Dingen wiedererkennen und zustimmend nicken. Doch wer sich eine Anleitung oder vielleicht sogar 100%ige Tipps erhofft, wie das Hüftgold auf Dauer zu besiegen ist, wird enttäuscht werden. Es ist der autobiographische Bericht eines Abnehm- (und auch Zunehm-)jahres der deutlich macht, dass es den einen einzigen Weg nicht gibt. Sport muss sein und bewussteres und gesünderes Essen sicher auch. Aber darüber hinaus muss jeder für sich selbst herausfinden, was für sie/ihn der beste Weg ist.
Stephan Bartels liest sein Buch selbst. Es ist recht amüsant, doch an die Qualität beispielsweise eines Wigald Boning kommt er nicht heran. Was bei jenem spontan und locker erscheint, klingt bei Bartels stellenweise eher verkrampft. Doch alles in allem ein unterhaltsames und ggf. auch mutmachendes Hörvergnügen.

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