Ana und Zak
320 Seiten

Schon mal auf einer Sci-Fi-Comic-Convention gewesen? Ich noch nicht, aber nach dem Lesen dieses Buches hätte ich richtig Lust dazu. Denn der Autor hat dies so bilderreich und witzig beschrieben, dass ich mir am liebsten sofort eine Eintrittskarte dafür gekauft hätte. Leider ist nicht das ganze Buch so mitreißend, weshalb es nur für vergleichsweise wenig Sterne gereicht hat.
Ana und Zak, die beiden Hauptfiguren des Buches, haben nicht viel gemeinsam, wenn man davon absieht, dass sie auf dieselbe Schule gehen. Während Anas Leben nur aus Pflichten und Lernen zu bestehen scheint, genießt Zak das Leben und schenkt der Schule maximal so viel Aufmerksamkeit wie unbedingt nötig. Zufälligerweise nehmen Beide an einer Quiz-Meisterschaft in Seattle teil und als Anas kleiner Bruder verbotenerweise verschwindet, um auf die gleichzeitig stattfindende Sci-Fi-Comic-Con zu gehen, hilft Zak Ana, ihn dort wiederzufinden.
Zwei Jugendliche, die so unterschiedlich sind wie man es nur sein kann, auf der Suche nach einem 13jährigen Jungen auf einer schrägen Veranstaltung mit hunderten, wenn nicht sogar tausenden seltsamer Menschenwesen - das verspricht Verwicklungen und Chaos. Und dieses Versprechen wird gehalten, denn sie landen in einer gigantischen Schlacht, in der Ninjas, Konquistadoren, Wikinger, Kreuzritter, Orks, Zwerge undundund die Schlacht von Badon Hill nachstellen; Ana sprengt eines der wichtigsten Turniere des Festivals; Zak wird von einem wildgewordenen Wikinger gejagt - es geht drunter und drüber. Zu all dem werden beide in ein Gefühlschaos gestürzt, denn Zak findet Ana immer anziehender je weiter der Abend (bzw. die Nacht) voranschreitet und Ana muss feststellen, dass der scheinbare Hallodri ein verantwortungsbewusster und sympathischer junger Mann ist. Und dass Beide eine Vorstellung von ihrem jeweiligen Gegenüber haben, das nur in Teilen mit der Realität übereinstimmt.
Hört sich alles nicht schlecht an - und das ist es auch nicht. Wenn, ja wenn nur nicht der Anfang und das Ende wären. In einer Art erstem Teil werden die Konflikte dargestellt, die die beiden jungen Menschen mit bzw. wegen ihrer Eltern haben. Doch die Art, wie Ana und Zak damit umgehen, passt so gar nicht zu den Persönlichkeiten, die man ihm Laufe des Buches kennenlernt. Viel zu überzogen und wenig glaubwürdig handeln die Beiden; Zak wie ein pubertärer Zwölfjähriger und Ana wie ein kleines Mädchen ohne jedes Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein. Am Ende hingegen wird diese chaotische Nacht durch eine Drogengeschichte noch derart gepusht, dass man fast glauben könnte, einen Actionthriller zu lesen. Dabei ist bereits derart viel geschehen, dass das überhaupt nicht nötig gewesen wäre.
So bleiben gemischte Gefühle: Ein toller Mittelteil mit einer Liebesgeschichte, die durchaus auch Jungs gefallen könnte - und ein Rest, bei dem weniger deutlich mehr gewesen wäre. Vielleicht beim nächsten Mal?

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