Während draußen England in den Fluten versinkt, bringt die namenlose Ich-Erzählerin ihr Kind zu Welt. Es herrscht Panik, die Krankenhäuser sind überfüllt und schon nach kurzer Zeit müssen Mutter und Kind das Krankenhaus verlassen. Gemeinsam mit dem Vater brechen sie auf zu den Schwiegereltern, die in höheren Lagen leben. Doch der Friede ist nur von kurzer Dauer. Die Auswirkungen der Katastrophe hinterlassen auch bei ihnen Spuren und zwar so schlimme, dass sie weiterziehen müssen. Wer jetzt glaubt, eine Endzeit-Dystopie vor sich zu haben, hat sich getäuscht. Das ganze Buch (besser Büchlein, es hat gerade mal 157 Seiten. Und wenn man die Leeren abzieht, bleiben noch 127.) wird von der 'geriatrischen Erstgebärenden', wie sie sich selbst bezeichnet, aus deren Sicht erzählt. Allerdings nicht im herkömmlichen Erzählstil, der sich chronologisch durch die Zeit bewegt und gegebenenfalls noch Erinnerungen zulässt. Stattdessen sind es einzelne Sätze, die das Wichtigste widergeben: was ihr widerfährt, sowohl in der Gegenwart, Vergangenheit oder Wünsche und Träume, wobei ihr Kind klar im Mittelpunkt steht. Schlägt man das Buch auf, wirkt es wie eine Art Tagebuch, das jedoch weitestgehend emotionslos geschrieben wurde. Als ob sie zwischen sich und dem Erzählten die größtmögliche Distanz bringen will; selbst Personen werden nur mit Buchstaben statt mit Namen benannt. Doch trotz dieser scheinbar eher kargen Darstellungsweise war ich mir ihrer Situation stets vollkommen bewusst, denn die Autorin hat eine unglaublich bildreiche Sprache mit wunderbaren Neologismen (beispielsweise schmetterlingsflügelzarte Tritte). Vielleicht gerade deshalb berührten mich ihre Sätze so stark, dass ich die Liebe und die Furcht, die sie für und um ihr Kind und ihren Mann empfindet, fast schon zu spüren vermeinte. Es ist ein wirklich überraschendes Büchlein, das trotz seines eher leidenschaftslosen Tonfalls jede Menge Gefühle zu wecken versteht, die mich die Lektüre nicht so schnell wieder vergessen lassen. Vielleicht auch, weil die eigenen Emotionen intensiver sind als die angelesenen ;-)
Während draußen England in den Fluten versinkt, bringt die namenlose Ich-Erzählerin ihr Kind zu Welt. Es herrscht Panik, die Krankenhäuser sind überfüllt und schon nach kurzer Zeit müssen Mutter und Kind das Krankenhaus verlassen. Gemeinsam mit dem Vater brechen sie auf zu den Schwiegereltern, die in höheren Lagen leben. Doch der Friede ist nur von kurzer Dauer. Die Auswirkungen der Katastrophe hinterlassen auch bei ihnen Spuren und zwar so schlimme, dass sie weiterziehen müssen.
Wer jetzt glaubt, eine Endzeit-Dystopie vor sich zu haben, hat sich getäuscht. Das ganze Buch (besser Büchlein, es hat gerade mal 157 Seiten. Und wenn man die Leeren abzieht, bleiben noch 127.) wird von der 'geriatrischen Erstgebärenden', wie sie sich selbst bezeichnet, aus deren Sicht erzählt. Allerdings nicht im herkömmlichen Erzählstil, der sich chronologisch durch die Zeit bewegt und gegebenenfalls noch Erinnerungen zulässt. Stattdessen sind es einzelne Sätze, die das Wichtigste widergeben: was ihr widerfährt, sowohl in der Gegenwart, Vergangenheit oder Wünsche und Träume, wobei ihr Kind klar im Mittelpunkt steht. Schlägt man das Buch auf, wirkt es wie eine Art Tagebuch, das jedoch weitestgehend emotionslos geschrieben wurde. Als ob sie zwischen sich und dem Erzählten die größtmögliche Distanz bringen will; selbst Personen werden nur mit Buchstaben statt mit Namen benannt. Doch trotz dieser scheinbar eher kargen Darstellungsweise war ich mir ihrer Situation stets vollkommen bewusst, denn die Autorin hat eine unglaublich bildreiche Sprache mit wunderbaren Neologismen (beispielsweise schmetterlingsflügelzarte Tritte). Vielleicht gerade deshalb berührten mich ihre Sätze so stark, dass ich die Liebe und die Furcht, die sie für und um ihr Kind und ihren Mann empfindet, fast schon zu spüren vermeinte.
Es ist ein wirklich überraschendes Büchlein, das trotz seines eher leidenschaftslosen Tonfalls jede Menge Gefühle zu wecken versteht, die mich die Lektüre nicht so schnell wieder vergessen lassen. Vielleicht auch, weil die eigenen Emotionen intensiver sind als die angelesenen ;-)