Eden
476 Seiten

Beinahe nahtlos macht 'Eden' dort weiter, wo 'Hades' endete: Nach der erfolgreichen Jagd auf den Serienmörder Jason, der kurz zuvor auch Frank Bennetts Geliebte ermordet hatte, ist Frank in ein tiefes Loch gestürzt, das er mit Alkohol und Tabletten zu füllen versucht. Eden, seine Partnerin, reißt ihn gnadenlos heraus, denn ein, nein, eigentlich zwei neue Fälle stehen an. Zum einen benötigt Hades, der Vater von Eden, die inoffizielle Hilfe von Frank. Zum anderen sind drei junge Mädchen verschwunden, die alle kurz zuvor auf der Farm von Jackie waren. Eden wird dort undercover eingeschleust und von einer Minute auf die andere ist Franks volle Aufmerksamkeit notwendig.
Wie auch beim ersten Teil gibt es mehrere Erzählstränge. Während aus Edens Sicht der Fortgang ihrer Undercover-Ermittlungen geschildert wird, ermittelt Frank neben der Überwachung von Edens Einsatz auch für Hades, der wissen möchte, was aus seiner Jugendliebe Sunday geworden ist. Denn deren Neffe ist davon überzeugt, dass Hades für den Tod seiner Tante verantwortlich ist und will Antworten. Antworten, was wirklich passiert ist. Im dritten Erzählstrang wird Hades Lebensweg geschildert bis zum Zeitpunkt von Sundays Verschwinden.
Die Spannung ist dieses Mal deutlich verhaltener, obwohl die zu klärenden Fälle im Gegensatz zum ersten Band tatsächlich erst kurz vor dem Ende mit wirklichen Überraschungen aufwarten können. Vielleicht weil es keine weiteren Verbrechen gibt bzw. das Ganze weit in der Vergangenheit liegt, entwickelt sich die Geschichte mehr zu einem Psychogramm des Ermittlers sowie einer Gruppe von Personen, die fern am Rande der Gesellschaft leben. Insbesondere Letzteres liest sich schrecklich, wenn sich Menschen schlimmer als Tiere verhalten: wie sie im Dreck hausen, bis zur Besinnungslosigkeit besaufen und zudröhnen, aus Freude Menschen und Tiere quälen und vielleicht noch Schlimmeres.
‚Eden‘ ist zwar weniger spannend als Band 1, aber dennoch fesselnd. Band 3 werde ich also auch noch lesen ;-)

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