Die Frau im Mond
143 Seiten

Schöne Erzählung inklusive einer großen Liebe, einer Lebensbeichte oder doch nur Hingespinsten?

Faszinierend detailliert zeichnet Milena Agus ein Bild einer eigenwilligen, anfangs jungen, Frau, die mit ihren Wünschen und Träumen, ihrer ganzen Art, der Zeit voraus scheint. Wobei es vielleicht nicht einmal die Zeit (während des zweiten Weltkriegs) ist, sondern die örtliche Einschränkung, ein Dorf auf Sardinien, ein kleiner Minikosmos, birgt die größten Hindernisse für den freien Geist. Hört sich nach "Die Frau greift durch und verändert die Welt an", dies wäre aber ein ganz falscher Stempel für dieses Kleinod, das durch seine Ruhe und seine eher poetische Art besticht. Ein etwas anderes Buch über diese Zeit, denn das Weltgeschehen spielt nur in ganz leisen Tönen eine Nebenrolle. Faszinierend traurig und gleichzeitig amüsant, aber nicht weltbewegend und mir fast schon zu poetisch, was auch den 5. Stern "klaut".

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