Wie ein leeres Blatt
203 Seiten

Eine junge Frau sitzt in Paris auf einer Bank und überlegt, ob sie heimgehen soll. Doch - wohin? Wo wohnt sie? Vor allem: Wie heisst sie? Nichts, absolut nichts fällt ihr zu ihrer eigenen Person ein. So leert sie die Tasche, die sie bei sich hat (offenbar ihre eigene) und erfährt ihren Namen: Eloise. Dank des Ausweises macht sie sich auf den Weg zu der Adresse und ist voller Anspannung und Furcht, was sie dort erwartet. Was ist nur geschehen? Wer ist sie? Mit der Hilfe einer Kollegin, die ihr während ihrer Suche nach ihrem Ich zur Freundin wird, versucht sie Licht in das Dunkel um ihre Person zu bringen. Raucht sie, kann sie stricken, ist sie musikalisch? DAS sind ihre Freunde?
Ich kann mir kaum vorstellen, dass Eloises Nachforschungen in einem 'normalen' Buch genausogut hätten umgesetzt werden können. Ist sie kurz davor, den nächsten Schritt ins Unbekannte zu machen, liefert ihr ihre Phantasie die möglichen und unmöglichsten Szenarien: Aliens oder Spione? Ehemann mit Kind oder Chaos-WG? Teilweise nur ein Bild, doch man hat genau vor Augen, was in ihr vorgeht. Einfach klasse! Aber die Geschichte ist nicht nur amüsant und unterhaltsam, sondern gibt zudem einen Anstoss mal darüber nachzudenken: Wer bin ich eigentlich? Was macht mich besonders? An was wird man sich erinnern?
Normalerweise halte ich nicht viel von Klappentexten, aber in diesem Fall fand ich ihn sehr gelungen: "Diese Graphic Novel...macht Lust, einmal das eigene Leben von Aussen zu betrachten, sich überraschen zu lassen, was dabei herauskommt, und es mutig in die Hand zu nehmen.' Also los!
PS: Eines hätte ich doch noch zu gerne gewusst: Was hat es mit Eloises Rechenkünsten auf sich? Kommt da noch mal was?