Annika Bengtzon, Journalistin einer großen Boulevardzeitung in Stockholm, kommt als Erste an den Fundort einer jungen toten schönen Frau. Während sie sich bereits mit Recherchen beschäftigt, ob weitere Morde an anderen Frauen eventuell damit in Zusammenhang stehen, erhält sie die Information, dass ihr Exmann Thomas, mit dem sie wieder zusammenlebt, in Kenia bei einer Dienstreise gemeinsam mit einer Delegation entführt wurde. Halenius, der Vorgesetzte Thomas', steht ihr zur Seite und übernimmt die Verhandlungen mit den Geiselnehmern, die ein utopisches Lösegeld fordern. Suggerieren sowohl der Titel wie auch der Klappentext, dass es sich bei 'Weisser Tod' in erster Linie um den Mord an einer jungen schönen Frau handelt bzw. Annikas Aufenthalt in Afrika zur Rettung ihres Exmannes, steht stattdessen Annikas Erleben des Entführungsfalles im Mittelpunkt. Ihre Bemühungen, das Lösegeld zusammen zu bekommen; ihre Ängste, wie es ohne ihren Exmann weitergehen soll; ihre Versuche, trotz des Chaos' ihren Kindern ein verlässliches Heim zu bieten. Daneben wird in kurzen Abschnitten aus Thomas' Sicht geschildert, was er durchlebt. Auch wenn sich dies bei weitem nicht so spektakulär anhören mag wie Titel und Klappentext weismachen wollen, ist die Lektüre durchweg spannend. Man fiebert mit Annika, wenn ein neues Video auftaucht oder eine tote Geisel gefunden wird: Wird Thomas überleben? Aber spannend ist es nicht zuletzt auch, weil Marklund sehr nah an der Realität schreibt und viele gesellschaftliche Missstände mit in ihr Buch hineinbringt. Der Kampf der Presse um Schlagzeilen, der oft genug auf Kosten der Wahrheit oder zumindest der Wahrhaftigkeit geht; die Hintergründe, weshalb es immer wieder zu Entführungen kommt in Somalia und Umgebung; welche Leiden die Menschen dort zu durchleben hatten und noch immer haben; wie die westlichen Staaten sich auf Kosten der Ärmsten verbarrikadieren, um ja nichts abgeben zu müssen; das unaufrichtige Verhalten der Politik, wenn es um Gewalt gegen Frauen geht. Fast ein bisschen zu viel... Gesellschaftskritisch, spannend, gut geschrieben - eine empfehlenswerte Lektüre.
Annika Bengtzon, Journalistin einer großen Boulevardzeitung in Stockholm, kommt als Erste an den Fundort einer jungen toten schönen Frau. Während sie sich bereits mit Recherchen beschäftigt, ob weitere Morde an anderen Frauen eventuell damit in Zusammenhang stehen, erhält sie die Information, dass ihr Exmann Thomas, mit dem sie wieder zusammenlebt, in Kenia bei einer Dienstreise gemeinsam mit einer Delegation entführt wurde. Halenius, der Vorgesetzte Thomas', steht ihr zur Seite und übernimmt die Verhandlungen mit den Geiselnehmern, die ein utopisches Lösegeld fordern.
Suggerieren sowohl der Titel wie auch der Klappentext, dass es sich bei 'Weisser Tod' in erster Linie um den Mord an einer jungen schönen Frau handelt bzw. Annikas Aufenthalt in Afrika zur Rettung ihres Exmannes, steht stattdessen Annikas Erleben des Entführungsfalles im Mittelpunkt. Ihre Bemühungen, das Lösegeld zusammen zu bekommen; ihre Ängste, wie es ohne ihren Exmann weitergehen soll; ihre Versuche, trotz des Chaos' ihren Kindern ein verlässliches Heim zu bieten. Daneben wird in kurzen Abschnitten aus Thomas' Sicht geschildert, was er durchlebt.
Auch wenn sich dies bei weitem nicht so spektakulär anhören mag wie Titel und Klappentext weismachen wollen, ist die Lektüre durchweg spannend. Man fiebert mit Annika, wenn ein neues Video auftaucht oder eine tote Geisel gefunden wird: Wird Thomas überleben? Aber spannend ist es nicht zuletzt auch, weil Marklund sehr nah an der Realität schreibt und viele gesellschaftliche Missstände mit in ihr Buch hineinbringt. Der Kampf der Presse um Schlagzeilen, der oft genug auf Kosten der Wahrheit oder zumindest der Wahrhaftigkeit geht; die Hintergründe, weshalb es immer wieder zu Entführungen kommt in Somalia und Umgebung; welche Leiden die Menschen dort zu durchleben hatten und noch immer haben; wie die westlichen Staaten sich auf Kosten der Ärmsten verbarrikadieren, um ja nichts abgeben zu müssen; das unaufrichtige Verhalten der Politik, wenn es um Gewalt gegen Frauen geht. Fast ein bisschen zu viel...
Gesellschaftskritisch, spannend, gut geschrieben - eine empfehlenswerte Lektüre.