Spiel nicht verrückt
135 Seiten

Die 13jährige Cookie ist völlig fertig: Ihre geliebte und bewunderte große Schwester flippte am Heiligen Abend völlig aus und wurde kurz darauf in die Psychiatrie eingewiesen. Cookie ist hin- und hergerissen zwischen der Ohnmacht, ihrer Schwester nicht helfen zu können, der Angst vielleicht selbst durchzudrehen und dem Versuch, einfach alles zu ignorieren. All diese zum Teil auch widersprüchlichen Empfindungen hält sie in meist kurzen, aber dennoch sehr aussagekräftigen Gedichten fest.
Wobei Gedicht hier weniger mit Reim oder metrischer Struktur zu tun hat, als mehr mit der speziellen Anordnung der Worte. Geht man darüber hinweg, lassen sich die Sätze wie poetische Prosa lesen. Sonya Sones schildert die Qual der kleinen Cookie ebenso überzeugend, wie sie durch deren Augen das Leid der großen Schwester beschreibt. Vermutlich weil sie selbst Ähnliches erlebt hat.
Ein kleines, sehr gefühlvolles Buch ohne Kitsch über ein Thema, dass sich nur selten zwischen zwei Buchdeckeln wiederfindet. (Und nicht nur für Jugendliche geeignet!)