Sommersonate
119 Seiten

Der elfjährige Erwin lebt bei seiner Mutter, die ihn nicht gerade mit Aufmerksamkeit und Zuneigung verwöhnt. Lediglich der großväterliche Meneer Bär, bei dem er einmal wöchentlich Cellounterricht hat, wie auch dessen Frau vermitteln dem sensiblen Jungen das Gefühl von Fürsorglichkeit und willkommen zu sein. Aber ausgerechnet dort trifft er auf dessen Nichte, eine junge Frau deren Gebaren ihn in Angst und Schrecken versetzt. Doch auch das Verhalten von Meneer Bär und seiner Frau verunsichert ihn - und es gibt niemandem, dem er sich anvertrauen könnte.
Es ist eine recht kurze Zeitspanne aus dem Leben Erwins, die die Autorin größtenteils aus seiner Sicht beschreibt, einem Jungen der mit seinen Ängsten und Nöten von seiner ziemlich selbstsüchtigen Mutter weitestgehend alleingelassen wird. Die Welt der Erwachsenen ist ihm unverständlich und seine wenigen festen und ihm Sicherheit verleihenden Bezugspunkte sind 'sein Haus' und sein Cellospiel wie auch die Unterrichtsstunden bei Meneer Bär.
Vieles bleibt im Unklaren bei dieser kleinen Erzählung: Zu welcher Zeit spielt sie? Was ist mit Erwins Vater? Und Meneers Nichte? Doch es entspricht der Sicht des Jungen und so freut und leidet man mit ihm und kann sehr gut nachvollziehen, weshalb er nie erwachsen werden will. Aber manchmal ändern sich die Dinge...