Schwarze Sekunden
304 Seiten

Wer Krimis nur mag, wenn darin viel Mord und Totschlag vorkommen ist hiermit sicher nicht gut bedient. Es dauert allein 140 Seiten (knapp die Hälfte), bis eindeutig klar ist, dass sich tatsächlich ein Verbrechen ereignet hat. Die Autorin legt ihren Schwerpunkt auf die Darstellung des Innenlebens ihrer Protagonisten: Was denken, fühlen sie? Dies aber so gekonnt, dass man bis zum Schluss über die eigentlichen Verbrechen im Unklaren bleibt. Man beginnt etwas zu ahnen, wird aber durch die Beschreibung der Gedanken und Gefühle anderer Personen immer wieder verunsichert und auf neue Möglichkeiten und Spuren gebracht.
Alles in allem: durchaus lesenswert. Ein bisschen zu psychologielastig, dennoch spannend, wenn auch etwas das wohlige Schaudern fehlt, dass einem manchmal bei sehr guten Krimis hin und wieder durchfährt.