Schafft die Ya Ya raus!

Fünf Familiengeschichten sind auf diesen zwei CDs zu finden (vier davon über Sedaris' Familie) und schon nach kurzem stellte sich mir die Frage: Ist das etwa alles autobiographisch? Wie hat er das nur überlebt? Ein sparsamer Vater, der Lebensmittel nur dann kauft, wenn sie deutlich verbilligt mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum zu erhalten sind, der Lebensmittel im Badezimmerschrank bis zur Ungenießbarkeit hortet, was ihn aber nicht davon abhält sie dennoch zu verspeisen. Eine griechische Großmutter, die durch ihren Einzug das Leben der ganzen Familie umkrempelt: Brotteig wird auf dem Küchenfußboden ausgerollt, Strümpfe in der Kloschüssel gewaschen usw.. Ein Bruder, dessen Wortschatz bei Zusammenkünften mit der Familie nur aus Fäkalausdrücken und Schimpfworten besteht. Wie hat seine Mutter das ausgehalten???
So herrlich die Texte, so genial ist Harry Rowohlt als Vorleser der ersten beiden Erzählungen. Ausgesprochen störend ist jedoch die Audioqualität der ersten CD. Es ist eine Liveaufnahme mit relativ starkem Hall. Doch damit nicht genug, tritt bei jedem neuen Track (und es gibt davon 18) eine kleine Pause auf. Nicht gerade eine Meisterleistung!
Die zweite CD ist hörbar besser was die Audioqualität anbelangt. Dafür reichen die beiden Vorleser jedoch nicht an Harry Rowohlt heran, wobei Gerd Haffman seine Sache deutlich besser macht als Gustav-Peter Wöhler. Wobei es auch am Text liegen mag: Er hat eindeutig die schwächste der Geschichten vorzutragen.
Auf jeden Fall macht es Geschmack auf mehr: Mehr von David Sedaris, mehr von Harry Rowohlt.