Welch selten alberner Titel für dieses Buch!! Sollte damit die typische LiebesHerzSchmerz-Leserinnenschaft angelockt werden, dürfte die bei der Lektüre herb enttäuscht worden sein. Mich hätte dieser Titel aus diesem Grund jedenfalls abgeschreckt und wäre ich vorab nicht in den Genuss einer Leseprobe gekommen, hätte ich dieses Buch sicherlich nie in die Hand genommen. So aber... Es handelt von drei Schwestern in den Vierzigern, die nichts gemeinsam haben außer ihrer Kindheit auf einem Bauernhof und ihren geliebten Eltern. Marie, die Älteste, lebt das unstete Leben eines Nachtmenschen in der Großstadt - nachts arbeiten, Party, ungebunden. Das Landleben ist ihr ein Gräuel. Aber so richtig glücklich ist sie dennoch nicht. Asa, die Mittlere, hochintelligent und vermögend, glücklich verheiratet und toller Job als IT-Spezialistin, wünscht sich nichts sehnlicher als ein Kind. Doch es will und will einfach nicht klappen. Zu guter Letzt gibt es noch Lena, die Jüngste. Verheiratet mit Robert, der nur für seine Tankstelle lebt, vier Kindern und jede Menge Tiere: Hasen, Katzen, Hund..... Es fängt an, ihr alles über den Kopf zu wachsen und es gibt niemanden, der ihr zur Seite steht - außer Conny, dem Eismann. Da stirbt plötzlich der Vater der drei, keine 70 Jahre alt. Ihre Mutter, eine kleine aber energische Frau, die keinen Tag vom Vater getrennt war, bricht völlig zusammen. Doch jemand muss sich um den Hof kümmern, 100 Kühe melken, füttern, inseminieren, dazu noch 100 Kälber. Und und und.... Und zu allem Überfluss lässt Lena ihren Mann mit den vier Kindern sitzen - das Chaos ist perfekt. Emma Hamberg schreibt in einer ungewöhnlichen Art und Weise: Die Sätze sind meist sehr knapp - Subjekt, Objekt, Prädikat. Oder sie lässt das Subjekt völlig weg: 'Legt ihre Hand hin. Nimmt die Wärme auf...' Dadurch entsteht ein Gefühl, dass man unmittelbar an den Gedanken der handelnden Personen teilnimmt (denn wer denkt schon in Relativsätzen :-) ?). Da zudem die Krisensituationen der vier Frauen sehr realistisch dargestellt sind, ist man schon nach kurzer Zeit voller Mitgefühl und Anteilnahme für die Protagonistinnen. Und findet sich vielleicht auch selbst in dem ein oder anderen Schicksal zumindest in Teilen wieder. Hambergs Verdienst ist es, dies alles weder rührselig noch kitschig oder sentimental dargestellt zu haben, sondern wunderbar die Balance haltend zwischen gefühlvoll und sachlich, traurig und humorvoll. Ein schönes, unterhaltendes aber ebenso ernsthaftes Buch, das einen auch sein eigenes Leben mit etwas anderen Augen betrachten lässt.
Welch selten alberner Titel für dieses Buch!! Sollte damit die typische LiebesHerzSchmerz-Leserinnenschaft angelockt werden, dürfte die bei der Lektüre herb enttäuscht worden sein. Mich hätte dieser Titel aus diesem Grund jedenfalls abgeschreckt und wäre ich vorab nicht in den Genuss einer Leseprobe gekommen, hätte ich dieses Buch sicherlich nie in die Hand genommen. So aber...
Es handelt von drei Schwestern in den Vierzigern, die nichts gemeinsam haben außer ihrer Kindheit auf einem Bauernhof und ihren geliebten Eltern. Marie, die Älteste, lebt das unstete Leben eines Nachtmenschen in der Großstadt - nachts arbeiten, Party, ungebunden. Das Landleben ist ihr ein Gräuel. Aber so richtig glücklich ist sie dennoch nicht. Asa, die Mittlere, hochintelligent und vermögend, glücklich verheiratet und toller Job als IT-Spezialistin, wünscht sich nichts sehnlicher als ein Kind. Doch es will und will einfach nicht klappen. Zu guter Letzt gibt es noch Lena, die Jüngste. Verheiratet mit Robert, der nur für seine Tankstelle lebt, vier Kindern und jede Menge Tiere: Hasen, Katzen, Hund..... Es fängt an, ihr alles über den Kopf zu wachsen und es gibt niemanden, der ihr zur Seite steht - außer Conny, dem Eismann.
Da stirbt plötzlich der Vater der drei, keine 70 Jahre alt. Ihre Mutter, eine kleine aber energische Frau, die keinen Tag vom Vater getrennt war, bricht völlig zusammen. Doch jemand muss sich um den Hof kümmern, 100 Kühe melken, füttern, inseminieren, dazu noch 100 Kälber. Und und und.... Und zu allem Überfluss lässt Lena ihren Mann mit den vier Kindern sitzen - das Chaos ist perfekt.
Emma Hamberg schreibt in einer ungewöhnlichen Art und Weise: Die Sätze sind meist sehr knapp - Subjekt, Objekt, Prädikat. Oder sie lässt das Subjekt völlig weg: 'Legt ihre Hand hin. Nimmt die Wärme auf...' Dadurch entsteht ein Gefühl, dass man unmittelbar an den Gedanken der handelnden Personen teilnimmt (denn wer denkt schon in Relativsätzen :-) ?). Da zudem die Krisensituationen der vier Frauen sehr realistisch dargestellt sind, ist man schon nach kurzer Zeit voller Mitgefühl und Anteilnahme für die Protagonistinnen. Und findet sich vielleicht auch selbst in dem ein oder anderen Schicksal zumindest in Teilen wieder. Hambergs Verdienst ist es, dies alles weder rührselig noch kitschig oder sentimental dargestellt zu haben, sondern wunderbar die Balance haltend zwischen gefühlvoll und sachlich, traurig und humorvoll.
Ein schönes, unterhaltendes aber ebenso ernsthaftes Buch, das einen auch sein eigenes Leben mit etwas anderen Augen betrachten lässt.