Koma
624 Seiten

Nachdem es am Ende der 'Die Larve' alles andere als gut aussah, ob der scheinbar unverwüstliche Ermittler Harry Hole mit dem Leben davon gekommen ist, bleibt diese Unsicherheit auch mit Beginnn des 10. Bandes vorerst erhalten. Ein Mann liegt im Koma mit geheimgehaltener Identität und wird bewacht von der Polizei - denn er schwebt in Lebensgefahr. Besonders als es so aussieht, als ob sich sein Zustand wieder bessert und er sein Wissen mit Anderen teilen könnte. Derweil ist die Osloer Mordkommission auf der Suche nach einem Polizistenmörder, der Kollegen an Orten ungelöster Verbrechen auf die exakt gleiche Weise tötet wie die früheren Opfer. Trotz Einrichtung einer Sonderkommission ergeben sich keine brauchbaren Spuren - Harry Hole fehlt...
Ein wieder mal gelungener und überaus spannender Krimi, der mich (wie üblich) auf jede Menge falscher Fährten lockte. Nesbø reizt seine Fähigkeit wieder einmal überreichlich aus, ein 'eigentlich' eindeutiges Ende im nächsten Kapitel scheinbar ebenso 'eindeutig' weiterzuführen. Man glaubt zu wissen was geschah und geschieht, um dann plötzlich eines Besseren belehrt zu werden. Faszinierend, denn obwohl ich alle bisherigen Bände bereits gelesen habe (und diese Taktik bereits kenne), falle ich stets auf's Neue auf diese Täuschung herein.
Viel mehr schreiben möchte ich nicht, denn die Geschichte ist so kunstvoll gebaut, dass jedes weitere Detail zuviel von diesem Buch vorweg nimmt. Und gerade bei einem Krimi ist das ja wohl Gift pur, nicht wahr? Nur so viel sei noch verraten: Die Möglichkeit eines 11. Bandes ist durchaus gegeben ;-)