Im Eis
464 Seiten

Interessiert dich die Arktis? Wolltest du schon immer mal wissen, wie es sich bei den Inuits lebt? Und Krimis gegenüber bist du auch nicht abgeneigt? Dann ist dieses Buch praktisch ein Muss :-) !
Edie, erfahrene Jägerin, verliert einen ihrer Gäste bei einer Exkursion. Alles deutet auf Mord hin, doch die Behördenvertreter zeigen nur wenig Interesse an einer weitergehenden Untersuchung. Die Angelegenheit wird als Jagdunfall zu den Akten gelegt, doch als kurz danach ein weiterer Gast verschwindet, für den Edies Stiefsohn Joe verantwortlich war und Joe sich unmittelbar darauf offenbar das Leben nimmt, ist Edies Jagdinstinkt geweckt. Sie beginnt mit der Suche nach den wahren Hintergründen und Verantwortlichen und bringt sich damit selbst, ohne es zu ahnen, in Lebensgefahr.
Wer einen reinen Krimi erwartet, womöglich sogar einen Thriller, wird sich bei dieser Lektüre mit großer Wahrscheinlichkeit schwer tun. Denn einen umfangreichen Teil des Buches nehmen die Beschreibungen des arktischen Lebens ein. Mit Edie als zentraler Figur werden die Lebensverhältnisse der Inuits, ihr Umgang untereinander zwischen Freunden, Verwandten und mit den ‚Südlern‘ erklärt. Wie es durch die unterschiedliche Auffassung von Recht und Gerechtigkeit zu Missverständnissen kommt, wie mühevoll versucht wird, sich an die moderne Welt anzupassen ohne die eigene Identität zu verlieren - all dies liest man mit Interesse und auch Spannung, doch wird die eigentliche Krimihandlung dadurch beinahe zum Nebenschauplatz degradiert.
Deshalb: Wer einen reinen Krimi lesen möchte, sollte lieber ein anderes Buch zur Hand nehmen. Alle anderen erwartet eine spannende und auch informative Lektüre und – jede Wette – wer sich von Mahlzeiten wie Robbenporridge, vergorenem Walrossdarm (igunaq), Blutsuppe und anderen Köstlichkeiten nicht abschrecken lässt, wird sich die Arktis auf die Liste der Länder setzen, die man unbedingt noch besuchen sollte.