Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar (Ingeborg Bachmann) Tja, allerdings wohl nur dann, wenn sie nicht die Aktivitäten irgendwelcher Geheimdienste betrifft. Kommt einem das nicht bekannt vor? Das neue Buch von John le Carré ist hochaktuell und vermittelt das Gefühl, statt einer fiktiven Spionagelektüre einen überaus gut geschriebenen Dokumentarroman vor sich zu haben. Es geht um private Militärdienste, geheimdienstliche Aktivitäten ausserhalb der Legalität, Geld, Mord, Vertuschung, Ehre, Loyalität und - natürlich - auch um die Liebe. Toby Bell, der junge persönliche Referent (mit vielversprechenden Karriereaussichten) eines Ministers, wird Zeuge wie sein Vorgesetzter unter Umgehung sämtlicher Dienstvorschriften eine illegale Operation unter Mithilfe privater Militärdienste initiiert, die bedauerlicherweise nicht so abläuft wie geplant. Und noch bedauerlicher ist es, dass trotz Nutzung sämtlicher möglicher Bestechungsmöglichkeiten nicht alle Beteiligten ruhig gestellt werden können. So beginnt die Wahrheit sich doch nach einigen Jahren ihren Weg zu bahnen... Die Geschichte wirkt auf den ersten Blick unglaublich (bestechliche Minister, vertuschte Morde, überwachte Mitarbeiter, private Militärdienstleister im Auftrag von Regierungsmitgliedern usw.), auf den zweiten jedoch schon wesentlich realistischer. Denn gab/gibt es das nicht alles schon? Alle mauern, kein Wort nach draußen? Je weiter man liest, desto stärker hat man das Gefühl, all das schon einmal gehört, gelesen und/oder gesehen zu haben. Aber nicht nur die Geschichte macht das Buch zu einer außerordentlichen Lektüre: le Carrés Schreibstil ist einfach herrlich. Stets mit einem leichten Ton der Ironie oder des Spottes, je nachdem über wen oder was gerade geschrieben wurde. Trotz des alles andere als amüsanten Themas kann man sich ein Schmunzeln nur schwer verkneifen. Toll! Einfach ein tolles Buch, das ich nur empfehlen kann.
Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar (Ingeborg Bachmann)
Tja, allerdings wohl nur dann, wenn sie nicht die Aktivitäten irgendwelcher Geheimdienste betrifft. Kommt einem das nicht bekannt vor?
Das neue Buch von John le Carré ist hochaktuell und vermittelt das Gefühl, statt einer fiktiven Spionagelektüre einen überaus gut geschriebenen Dokumentarroman vor sich zu haben. Es geht um private Militärdienste, geheimdienstliche Aktivitäten ausserhalb der Legalität, Geld, Mord, Vertuschung, Ehre, Loyalität und - natürlich - auch um die Liebe.
Toby Bell, der junge persönliche Referent (mit vielversprechenden Karriereaussichten) eines Ministers, wird Zeuge wie sein Vorgesetzter unter Umgehung sämtlicher Dienstvorschriften eine illegale Operation unter Mithilfe privater Militärdienste initiiert, die bedauerlicherweise nicht so abläuft wie geplant. Und noch bedauerlicher ist es, dass trotz Nutzung sämtlicher möglicher Bestechungsmöglichkeiten nicht alle Beteiligten ruhig gestellt werden können. So beginnt die Wahrheit sich doch nach einigen Jahren ihren Weg zu bahnen...
Die Geschichte wirkt auf den ersten Blick unglaublich (bestechliche Minister, vertuschte Morde, überwachte Mitarbeiter, private Militärdienstleister im Auftrag von Regierungsmitgliedern usw.), auf den zweiten jedoch schon wesentlich realistischer. Denn gab/gibt es das nicht alles schon? Alle mauern, kein Wort nach draußen? Je weiter man liest, desto stärker hat man das Gefühl, all das schon einmal gehört, gelesen und/oder gesehen zu haben. Aber nicht nur die Geschichte macht das Buch zu einer außerordentlichen Lektüre: le Carrés Schreibstil ist einfach herrlich. Stets mit einem leichten Ton der Ironie oder des Spottes, je nachdem über wen oder was gerade geschrieben wurde. Trotz des alles andere als amüsanten Themas kann man sich ein Schmunzeln nur schwer verkneifen.
Toll! Einfach ein tolles Buch, das ich nur empfehlen kann.