Die Wette

Zwei befreundete amerikanische Drehbuchautoren schließen eine Wette ab, wer als Erster um die Welt gereist ist. Einzige Bedingung: Es dürfen keine Flugzeuge benutzt werden. Während der Eine in Richtung Osten startet, fährt der Andere nach Westen. In Moskau, ca. der Hälfte der Strecke, treffen sie sich und fahren dann jeder wieder alleine weiter.
Wer sich bei dieser kurzen Zusammenfassung an Jules Vernes Roman 'In 80 Tagen um die Welt' erinnert fühlt, liegt sicherlich nicht ganz falsch. Doch leider ist dieser Bericht bei weitem nicht so unterhaltsam wie der Klassiker. Viele der geschilderten Erlebnisse enthalten umfangreiche Vergleiche und Erinnerungen, die das Ganze wohl nachvollziehbarer machen sollen, aber durch ihre Ausführlichkeit irgendwann nur öde wirken und mit der eigentlichen Reise überhaupt nichts zu tun haben. Dazu noch ständig wiederkehrende 'Was wäre wenn..'- Ausführungen, die ebenfalls in epischer Breite ihren Raum beanspruchen, ohne dass tatsächlich etwas passiert ist. Besonders krass empfand ich dies beim letzten Teil von Steves Reise: Er berichtet, welch ein toller Geschichtenerzähler der Truckfahrer ist, mit dem er die letzte Etappe zurücklegt und nennt in jeweils einem Satz, was er zu hören bekam: die mehrstündige Fahrt durch einen Heuschreckenschwarm, die entstandene Freundschaft mit einem Anhalter, den die Todesstrafe ereilte undundund. Witzige und spannende Unterhaltung stelle ich mir aber anders vor, als nur die Aneinanderreihung von Überschriften (vielleicht hätte ja der Truckfahrer die Geschichten erzählen sollen...:-)).
Wird dann tatsächlich Erlebtes geschildert, ist das häufig so kurz und knapp, dass man gar nichts Interessantes und Neues erfahren kann. Und wird es ausführlicher, gipfelt es in Erlebnissen wie 'Das Aufregendste war Quadfahren in der Wüste.'.
Alles in allem belanglose Unterhaltung, die zumindest in der Hörbuchversion gut vorgetragen wird, von der man jedoch nicht erwarten sollte, etwas tatsächlich Neues aus der Welt zu erfahren.