Die Tote im Wannsee
385 Seiten

Heller, 32jähriger Kommissar der Berliner Mordkommission, ermittelt im Jahre 1968 in einem Mordfall einer jungen Frau. Eigentlich eher Routine, doch von allen Seiten werden ihm bei den Ermittlungen Steine in den Weg gelegt, bis er sogar von dem Fall abgezogen wird. Doch Heller gibt nicht auf: Irgendetwas ist hier faul, oberfaul.
All dies geschieht vor dem Hintergrund der studentischen Unruhen, die die Autoren gekonnt mit dem Kriminalfall verknüpfen. Auch die Schilderung der gesellschaftlichen Verhältnisse ebenso wie die damaligen Arbeitsbedingungen der Berliner Mordkommission wirken glaubwürdig und authentisch, wenn auch kaum vorstellbar. Ermittlungen ohne Handy und DNA-Spuren? Unglaublich ;-)
Die Hauptfigur Heller ist erfreulicherweise im Vergleich zu vielen anderen KrimikollegInnen erstaunlich bodenständig und erfreut sich bester Gesundheit - keinerlei Alkohol- oder Drogenprobleme ;-) Doch er ist ausreichend komplex angelegt, um auch über sein Arbeitsgebiet hinauszudenken, was Raum für zusätzliche Spannungselemente offen lässt.
Wolf Heller als ermittelnder Kommissar gibt hier ein überzeugendes Debüt mit jeder Menge Potential für weitere Folgen. Ich würde mich freuen!