Blindband
222 Seiten

Unbedingt 2x lesen!
Paul Reader, berühmter Schriftsteller, seit einem Unfall blind, grauenhaft entstellt und in völliger, selbstgewählter Isolation lebend, plant ein neues Buch zu schreiben. Dafür engagiert er den wesentlich jüngeren John Ryder, der für ihn schreiben und Recherchen durchführen soll. John zieht bei ihm ein und trotz Pauls schwieriger Art zeigt die Zusammenarbeit Fortschritte, das Buch nimmt Gestalt an. Doch etwas scheint mit John nicht zu stimmen...
Fast der komplette Roman ist in Dialogform wiedergegeben, lediglich wenige Mal unterbrochen von Gedanken und Überlegungen Pauls. Paul ist ein unangenehmer, egozentrischer, überheblicher und arroganter A...., so dass es trotz seiner Blindheit und Verunstaltung schwer fällt, Mitgefühl für diese Figur zu entwickeln. Je weiter man liest desto unklarer wird die Atmosphäre zwischen den beiden Männern. Hat John finstere Absichten? Oder sind es nur Hirngespinste eines Blinden?
Weshalb nun zweimal lesen? Weil die Lösung dieses Falles im ganzen Buch immer und immer wieder angedeutet wird. Nur Kleinigkeiten, die man beim ersten Mal überliest, beim zweiten Mal jedoch mit einem 'Ach so!' kommentiert. Beispielsweise die Sache mit den Wasserspeiern oder der Hintergrund der nicht vorhandenen Leerstellen. Erst die wiederholte Lektüre erschließt einem wirklich das ganze Buch!